Happy Birthday Antonio Gramsci - Ein Abend zum 125. Geburtstag des italienischen Theoretikers

Antonio Gramsci

Antonio Gramsci war Mitgründer und Vorsitzender der Kommunistischen Partei Italiens, er wurde 1926 von den Faschisten verhaftet, saß bis 1934 im Kerker und starb 1937 an den Folgen der Haft. Bekannt ist er aber vor allem als Theoretiker: Seine Gefängnishefte enthalten eine politische Theorie des Marxismus, die noch heute grundlegend ist. Um die totale politische Niederlage zu verstehen, entwickelte Gramsci einflussreiche Begriffe.

 

Als 'Hegemonie' bezeichnete er die Vorherrschaft im Kampf um Interessen, Deutungsmacht und Zustimmung, die revolutionäre Gewalt erst aussichtsreich macht. 'Zivilgesellschaft' nannte er die vielen Bereiche, in denen dieser Kampf stattfindet (Medien, Kirchen, Gewerkschaften ...). Die 'Intellektuellen' hat er als (mehr oder weniger gebildete) Organisatoren von Zustimmung begriffen. Nebenbei hat Gramsci eine Theorie des Fordismus entwickelt, an der sich weiterhin die Analyse der wechselnden politischen Rahmenbedingungen des Kapitalismus orientieren kann. Mit ihm erfährt man etwa, was die Prohibition, das staatliche Alkoholverbot, mit der Fließbandproduktion zu tun hatte.
Bei diesem Junge-Panke-Abend wird Gramsci als historische Person und als Autor vorgestellt, und es wird gefragt, was wir heute mit ihm anfangen können. Vielleicht macht er klar, was Yoga und Neoliberalismus, Finanzkrise und Nationalismus verbindet.

 

Referent: Tilman Reitz (Uni Jena)

 

Moderation: Fabian Kunow

 

Monarch, Skalitzer Str. 134, 10999 Berlin