Aufruf der Polizei - Zeugen rechter Krawalle in Connewitz gesucht

Erstveröffentlicht: 
14.01.2016

Nach den Ausschreitungen von Rechtsextremen und Hooligans in Leipzig sucht die Polizei nun verstärkt nach Zeugen. Das Operative Abwehrzentrum (OAZ) bat am Donnerstag um Fotos oder Videos von den Tätern. Weiterhin werden Zeugen gesucht, die die Anreise der Randalierer beobachtet oder etwaige Beweismittel gefunden haben. Dazu zählen der Polizei zufolge beispielsweise Kleidungsstücke zur Vermummung oder Tatwerkzeuge.

 

Polizei ermittelt wegen schweren Landfriedensbruchs


Bei den Krawallen am 11. Januar im Stadtteil Connewitz ist nach vorläufigen Schätzungen ein Schaden im unteren sechsstelligen Bereich  entstanden. Genauer könne das noch nicht beziffert werden, so das OAZ.

Mehr als 200 Vermummte, darunter viele polizeibekannte Hooligans und Neonazis, hatten in der Wolfgang-Heinze-Straße mit Pyrotechnik um sich geschossen und Scheiben von Geschäften zertrümmert. Gegen die Randalierer wird wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt. Der Polizei gelang es, 211 Personen vor Ort festzusetzen und vorläufig festzunehmen.

 

Verfassungsschutz unter Druck


Nach den Ausschreitungen war Sachsens Verfassungsschutz erheblich in Kritik geraten. Linke und Grüne werfen der Behörde vor, sich auf potenzielle Gewalttäter aus der linken Szene konzentriert zu haben. Die SPD-Fraktion hatte am Donnerstag Verfassungsschutzpräsident Gordian Meyer-Plath zur Fraktionssitzung eingeladen. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Albrecht Pallas, sagte im Vorfeld MDR SACHSEN, bei dem Treffen solle es darum gehen, wie solche Fehleinschätzungen künftig vermieden werden können. Nach dem Gespräch wollte sich die Fraktion zunächst nicht zu den Ergebnissen äußern. Auf Anfrage hieß es lediglich: Es bestehe weiter Gesprächsbedarf.