Zum Einjährigen: Ein Best-Of aller Absurditäten von Legida
Wären die Legida-Demonstrationen nicht immer von Hass und Menschenfeindlichkeit geprägt, es gäbe auch viel zu lachen. Zum Geburtstag des Wutbürgertreffs unsere Lieblingspeinlichkeiten aus einem Jahr Legida.
Die Abschaffung der GEZ in Sachsen
 
                  »Die Beseitigung des Rundfunkbeitrages (GEZ) durch die
 Sachsen – für alle Sachsen« – so lautetet das Ziel der Initiative 
»AusGEZahlt«. Im Sommer wurde es von Pegida und Legida gestartet. Um ein
 Volksbegehren gegen die Rundfunkgebühr starten zu können, benötigt man 
40.000 Unterschriften. Wieviel sie bereits haben, ist nicht bekannt. 
Aber letztens wurde auf der Facebook-Seite ausdrücklich betont, dass für
 die 40.000 Unterschriften »KEINE Zeitbegrenzung« bestehe. Und dass das 
alte Formular jetzt nicht mehr verwendet werden kann, weil der 
Gesetzgeber ein »paar Kleinigkeiten« ändern musste…
Einkaufsfeier Mittwoch
 
                  In Dresden rief Tatjana Festerling zum bundesweiten 
»Kaufstreik am Mittwoch« auf, der auch von Legida unterstützt wurde. An 
diesem Tag solle man »absolut nichts mehr kaufen. Alles, was ihr zum 
Leben braucht, könnt ihr schon am Dienstag kaufen.« Bislang hat man noch
 von keinem leeren Laden in Leipzig gehört. Und auch von keinem 
überfüllten am Dienstag.
Ami, go home (oder German, go to McDonalds)
 
                  Immer wieder schimpft Legida auf Amerika. In 
Sprechchören rufen sie: »Ami, go home.« Davor und danach treffen sich 
die Amerika-Hasser bei McDonalds.
Lügenpresse kündigen
 
                  Während wir uns hier desöfteren fragen, wie konservativ man bei der LVZ eigentlich sein muss, um in der Lokalredaktion eine Festanstellung zu bekommen, nennt Legida die LVZ das »Sprachrohr der Antifa«. Und rief zur großen »Kündigt eure LVZ-Abos«-Aktion.
                  Vielsagender Kommentar aus der Anhängerschaft: »Ich lese schon seid langer Zeit keine Zeitung mehr.«
Spenden für die Ukraine
 
                  Um an »bettelarme Menschen, die nicht flüchten 
(können), und die tapfer ihre Heimat und Familien verteidigen« zu 
helfen, kündigte Legida im August an, Spenden für die Ostukraine zu 
sammeln. Die sollten dann »zeitnah von privat organisierten und 
finanzierten Transporten von befreundeten Aktivisten per LKW zu 
Obdachlosen- und Krankenheimen oder Sammelstellen in Donezk gefahren und
 dort persönlich übergeben« werden. Es kamen eine Packung Pampers und etwa zehn gefüllte Plastiktüten
 zusammen. Sowie stolze 200 Euro. Zurecht merkte später jemand an, ob 
allein die Fahrt mit dem LKW in Ostukraine nicht mehr kosten würde als 
200 Euro.
Legida und Lok
 
                  Am 20. April bedankte sich der damalige 
Legida-Anführer Silvio Rösler bei den »Sportfreunden des 1. FC 
Lokomotive« dafür, dass sie den Abmarsch der Teilnehmer vom 
Leuschnerplatz aus bis zum Hauptbahnhof begleiten und schützen würden. 
Seitdem hat Rösler bei Lok Hausverbot. Zudem wurden sowohl 
strafrechtliche als auch zivilrechtliche Schritte gegen ihn eingeleitet.
Rechtsstaat begraben
 
                  In einem schwarzen Sarg trug Legida an einem Mittwoch 
im September »Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Meinungsfreiheit« zu 
Grabe. Dass sie das geschützt von einem großen Polizeiaufgebot machen 
können, liegt vor allem am demokratischen Rechtsstaat, der ihnen 
Meinungsfreiheit garantiert.
»Wir sind Leipzig, Ihr Fotzen!«
 
                  Das sinnfreiste unter vielen sinnfreien Transparenten.
Eins11
 
                  Die Ausrufezeichen!!!!! Sind albern!!!!!! Hilfe!!!!
Gedichte gegen Gutmenschen
 
                  Unfreiwillig komisch sind oft auch die Reden der 
Legida-Demos. Stellvertretend zitieren wir hier einen Ausschnitt eines 
Gedichtes, das ein Herr Kaiser im März auf der Bühne vortragen durfte:
                  »Ja, ja, die gutmenschliche Welt
                  wir woll’n, das sie zusammenfällt,
                  weil gar so viel uns arg verprellt
                  und unsere Kultur vergällt.«
»Jung muss weg« und »Wir sind das Volk«
 
                  Am Ende sind die meisten der Forderungen und 
Sprechchöre von Legida völlig absurd. Nein, sie sind nicht das Volk, 
sondern nur einige hundert Menschen. Die eigene Wahrnehmung, was die 
Anzahl der Teilnehmer angeht, driftet sowieso meist stark von der 
Realität ab. Und es sind ein Wurzner (»DJ Bergwerk«) und nicht wenige 
andere Auswärtige, die wöchentlich die Leipziger Innenstadt lahmlegen 
und die Absetzung des Leipziger Bürgermeisters fordern. Gar nicht mehr 
lustig klingt aber die Forderung: »Wir hören erst auf, wenn sich was 
ändert.« Denn wann soll das sein?
JUST, TPR, SWA
