Das geplante Flüchtlingsheim in Tröglitz im Burgenlandkreis wird es nicht geben. Das hat Landrat Götz Ulrich festgelegt. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT ist die Entscheidung zwischen den Feiertagen erfolgt.
Demnach hat der Eigentümer des Brandhauses dem Landkreis 
signalisiert, dass das Gebäude nicht vor März 2017 fertig saniert ist. 
Ulrich spricht von einer sehr langen Perspektive. Man könne heute nicht 
sagen, welchen Bedarf an Unterkünften für Flüchtlinge es im März 2017 
gibt. Insofern habe man sich entschieden, nicht von einer Unterkunft in 
Tröglitz abzusehen, wohl aber in diesem Gebäude.
Inzwischen leben zwölf Flüchtlinge in Tröglitz. Für sie hat der Landkreis Wohnungen angemietet. 
Anschlag von Tröglitz sorgt für bundesweites Aufsehen
In Tröglitz war am 4. April 2015 ein neu saniertes Wohnhaus 
angezündet worden. Darin sollten 40 Flüchtlinge unterkommen. Der Fall 
hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. 
Nach dem Anschlag hatte 
Innenminister Holger Stahlknecht ein Kopfgeld auf die Brandstifter von 
Tröglitz ausgesetzt, die Ermittlungsgruppe "Kanister" auf den Fall 
angesetzt und Videoüberwachung in Tröglitz installieren lassen.
Zwischenzeitlich
 hatte es konkrete Hinweise auf die Täter gegeben. Ein Tatverdächtiger 
mit rechtsextremem Hintergrund war festgenommen und schließlich wieder 
freigelassen worden. Gegen ihn hatte kein dringender Tatverdacht mehr 
vorgelegen. Trotz vieler Spuren wurde bis heute kein Täter ermittelt. 
Hetze und Morddrohungen
In dem Ort im Burgenlandkreis hatten schon vor der Brandstiftung Rechtsextreme auf Kundgebungen gegen Flüchtlinge gehetzt. Weil sich der ehemalige Bürgermeister Markus Nierth für Flüchtlinge stark machte, wurde er bedroht. Deswegen, und weil er nach eigenen Angaben zu wenig Unterstützung von zuständigen Beamten im Burgenlandkreis erhalten hatte, trat er zurück.
