Legida demonstriert wieder – Protestbündnis mobilisiert für Lichterkette

Erstveröffentlicht: 
31.12.2015

Legida meldet sich auf dem Richard-Wagner-Platz zurück. Für Montag ist der nächste Aufmarsch geplant. In der Woche darauf soll dann Unterstützung aus Dresden kommen. Die entsprechenden Gegenkundgebungen sind ebenfalls angezeigt.

 

Leipzig.  Neues Jahr, alte Konstellation: Am kommenden Montag ruft das fremdenfeindliche und islamkritische Bündnis Legida wieder zu einer Kundgebung auf dem Richard-Wagner-Platz auf. Unter dem Motto „Legida – Wir kommen wieder“ haben die Organisatoren eine Kundgebung für die Zeit von 18.30 bis 22 Uhr angemeldet. Geplant, so die Stadtverwaltung, ist auch ein Marsch bis zum Neuen Rathaus und zurück. Voraussichtlich führt die Route wieder über die Westseite des Innenstadtrings. Die abschließenden Bescheide seien noch nicht erlassen worden, heißt es aus dem Neuen Rathaus auf Anfrage von LVZ.de.

 

Und auch die Gegenseite mobilisert wieder ihre Anhänger. Nach Angaben aus dem Ordnungsamt wurde an der Hainspitze durch das Bündnis „Leipzig nimmt Platz“ eine Gegenkundgebung angemeldet. Zwischen 18 und 22 Uhr wollen sich die Teilnehmer zu einem „Antirassistischen Neujahrsempfang zur Umbenennung der Richard-Wagner-Platzes in Refugees-Welcome-Platz“ versammeln. Die Befürworter des Namenswechsels haben bei der Stadt gerade eine Onlinepetition gestartet. Nach Angaben des Ordnungsamtes sollen Legida und die Gegenseite auf Hör- und Sichtweite getrennt werden.

 

In der Woche darauf muss sich Leipzig wieder auf einen größeren Demonstrationsmontag einstellen. Legida will dann den ersten Geburtstag feiern. Pegida in Dresden hat deshalb den eigenen Aufzug abgesagt und seine Anhänger zur Unterstützung in Leipzig aufgefordert. Erwartet werden dann auch Pegida-Frontmann Lutz Bachmann und Tatjana Festerling. Mehrere Gegner der Kundgebung haben bereits Gegenveranstaltungen angezeigt. 

 

Lichterkette um den Innenstadtring


Die Gruppe „Leipzig bleibt helle“, die der frühere Thomaskirchen-Pfarrer Christian Wolff unterstützt, will mit einer Lichterkette rund um den Innenstadtring reagieren. Mehrere Initiativen und Einzelpersonen haben sich diesem Aufruf bereits angeschlossen. Angekündigt ist um 19.30 Uhr eine Abschlusskundgebung vor dem Mendelssohn-Portal der Thomaskirche mit einer Ansprache von Oberbürgermeister Burkhard Jung. Offiziell hat das Stadtoberhaupt seine Teilnahme aber noch nicht zugesagt.

 

Auch für den 11. Januar sind die Routen noch nicht bestätigt. Die Kooperationsgespräche zwischen den Anmeldern und der Ordnungsbehörde sind erst für die kommende Woche geplant.

 

Legida war am 12. Januar 2015 erstmals durch Leipzig gelaufen. Laut Polizei kamen damals 4800 Teilnehmer zum Versammlungsort an der Red-Bull-Arena. Ihnen stellen sich 30 000 Gegendemonstranten entgegen. Zuletzt mobilisierte Legida nur noch einige Hundert Anhänger. Im Dezember musste das Bündnis wegen des Weihnachtsmarktes vor den Bayerischen Bahnhof ausweichen, nutzte diesen Ort aber nur einmal. Als Ersatz bummelten die Teilnehmer später lieber über den Weihnachtsmarkt und fuhren in der Woche darauf nach Dresden zu Pegida.

 

Von LVZ