Paris, Frankreich: Autolib’ geht in Flammen auf. Direkt ins Gesicht, Bolloré!

Feuer und Flamme

Trotz der Alarmsirenen hielt uns der Ausnahmezustand nicht davon ab, einen bescheidenen Beitrag zur anti-kapitalistischen Offensive zu leisten, genauer gesagt zu einer angeblichen Lösung der ökologischen Krise: Der Kampagne der Tochtergesellschaft Blue Solutions der Bolloré Gruppe, die zur Freude ihrer Investoren ihr Image greenwashed, während sie versucht neue Märkte zu erobern.

Seit einigen Jahren ist die Bolloré Gruppe Vorreiter in Sachen französischer Exzellenz im Feld von Umweltinnovationen, unterzeichnet lukrative Verträge mit den Gemeinden und der RATP [dem Pariser Nahverkehrsunternehmen], baut Schritt für Schritt Autolib’-Stationen auf, die sie mit tödlicher Atomenergie versorgt, was sie bald auf Motorroller, Busse, Straßenbahnen derselben Sorte ausbauen will.

 

Für diejenigen, die Bolloré nicht kennen, sollten wir daran erinnern, dass es eines der führenden französischen von Finanz-, Industrie- und Kommunikationsnetzwerke weltweit ist. Dank der vielen Tochtergesellschaften bauten sie sich ein Imperium auf, das unter anderem Ressourcen in den früheren französischen Kolonien ausbeutete. Um nur einige wenige Beispiele für Bollorés Missbrauch anzubringen, sei die Vertreibung der indigenen Bevölkerung in Kambodscha erwähnt, um Gummibäume anzupflanzen; oder die vorgeschlagenen Ölpalmen-Plantagen in Sierra Leone auf dem Land der lokalen Gemeinden, die sich gegen die Zerstörung ihrer Kulturen und Wälder wehrten.

 

Auch könnten wir fragen, wieviele Menschenleben es kosten wird, um eine 2700km lange Bahnstrecke von Bolloré Africa Logistics zu bauen, um die Elfenbeinküste mit Togo zu verbinden.

 

Es geht aber auch um das Autolib’ Projekt als Teil eines smarten urbanen Projekts im Großraum Paris, durch das ganze Nachbarschaften restrukturiert und re-revaluiert werden – zum Nachteil der Armen, die hier leben und verdrängt werden im Austausch mit einer angepassteren, besser bemittelten Bevölkerung – weshalb wir uns entschieden dementsprechend zu handeln.

 

Eine simple Box von Feuerzeugen anzuzünden und unter einen der Fahrzeugreifen zu platzieren reicht bereits, um ein Autolib’ in eine bloße Hülle zu verwandeln, wie jedEr, der/die daran vorbeigegangen ist, es sehen konnte: Stalingrad Allee in Montreuil, Pasteur Allee in Bagnolet und Mathis Str. im 18. Arrondissement. Es ist eine Art von vielen, sie unbrauchbar zu machen…

 

So lange es noch Sauerstoff und Entschlossenheit gibt, wird es Feuer geben und es gibt keine Gründe, warum das nicht weitergehen sollte!