Die Stadt Köln erhält in naher Zukunft einen Birlikte-Platz. Auf dem Areal im Stadtteil Mülheim soll ein Denkmal zu den Anschlägen des NSU in der Keupstraße und Probsteigasse aufgestellt werden. Bis 2017 könnte alles fertig sein.
Bereits im Dezember könnten im Kölner Rat die weichen für den ersten türkischen Platz in Köln gestellt werden. Dafür soll ein Gelände am alten Güterbahnhof Mülheim umgestaltet werden. Die Stadt will damit ein Zeichen gegen Terror und Rassismus setzen.
„Keupstraße, Ecke Schanzenstraße. Unweit des Ortes zündete am 9. Juni 2004 ein Terror-Kommando des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) eine Bombe. Hunderte Nägel schossen durch die belebte Multikulti-Geschäftsstraße und verletzten 22 Menschen zum Teil schwer. Zukünftig soll ein Denkmal an das Attentat erinnern, darin sind sich die demokratischen Ratsparteien schon lange einig“, berichtet der Kölner Express.
Die Planungen für das Vorhaben würden in den nächsten Wochen festgezurrt, so das Blatt weiter. Einen Namen für den Platz habe die Verwaltung jedenfalls schon parat: Birlikte. „Das ist Türkisch und heißt Gemeinsam. Unter dem Motto haben die Arsch huh AG und andere Initiativen mit Kulturfesten ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt.“
Für das Denkmal selbst sollen zehn Künstler aus dem In- und Ausland Entwürfe ausarbeiten. Bis Ende 2016 solle dann eine Jury entscheiden. Daran beteiligt würden der Zeitung zufolge auch alle Opfer der NSU-Anschläge. 2017 könnte das Denkmal dann auf dem Birlikte-Platz stehen.
Seit dem Bombenanschlag am 9. Juni 2004, als mehr als 700 Zimmermanns-Nägel wie Projektile durch die Luft zischten und 22 Menschen verletzten, ist für die Bewohner und Händler auf der Straße, die im Kölner Volksmund «Klein Istanbul» genannt wird, alles anders (mehr hier). Der Münchner NSU-Prozess beschäftigt sich seit Januar mit dieser Tat (mehr hier).