Ob "Global dient dem
Kapital", "Sozial geht nur national" oder "Kapitalismus - Feind der
Völker", Neonazis gehen mit "antikapitalistischen" Parolen auf
Stimmenfang. Dabei kopieren NPD und "Freie Kameradschaften" nicht nur
in ihrer Agitation gegen die neoliberale Agenda 2010 linke Slogans,
sondern ebenso bei der Kritik der Globalisierung. Erweitert wird dieses
Spektrum durch die "Autonomen Nationalisten", die sich als irritierende
Imitation der rebellischen linken Jugendkultur geben. Gerade bei ihnen
spielen "antikapitalistische" Parolen eine wichtige Rolle. Unterwürfige
Mitläufer, die nach einem Führer schreien und gezielt gegen
demokratische Kräfte vorgehen, inszenieren sich als Avantgarde einer
völkischen Revolte gegen den "vaterlandlosen" High-Tech-Kapitalismus
und recyceln die Propaganda des historischen Faschismus. Die
Veranstaltung fragt nach Herkunft und Wirkung des völkischen
"Antikapitalismus", untersucht dessen soziale Demagogie und fragt nach
erfolgversprechenden Gegenstrategien.
Der Referent, Dominik Clemens, 1979 geboren, ist Politikwissenschaftler
und promoviert an der RWTH Aachen. Er publiziert regelmäßig über die
extreme Rechte, u.a. in der Fachzeitschrift "Der Rechte Rand". Zudem
ist er Autor eines Buches mit demselben Titel wie die Veranstaltung.
Die Veranstaltung findet im Subversiv in Stuttgart-Heslach statt. Beginn ist erst um 21.00 Uhr!