Dresden - „Jeder Brand macht mich betroffen.“ Brände in geplanten Asylunterkünften, Pöbeleien gegen Einsatzkräfte - wie geht ein Feuerwehr-Chef mit diesen erschwerten Bedingungen um? Wir haben bei Dresdens oberstem Brandschützer Andreas Rümpel (56) nachgefragt.
MOPO24: Können Sie sich erinnern, ob es in Ihrer Laufbahn schon mal derart „heiße Zeiten“ gab?
Andreas Rümpel:
 Zeiten, in denen die Feuerwehr überdurchschnittlich gefordert wurde, 
gab es immer wieder. Ich erinnere mich an den Orkan Kyrill 2007, die 
Elbe-Hochwasser 2002, 2006 und 2013 oder auch den schweren Busunfall auf
 der A 4 im vorigen Jahr.
MOPO24: Gehen die Einsätze langsam an die Kräfte? Oder müssen wir gar befürchten, dass die Feuerwehr irgendwann bei einem Notruf nicht mehr kommen kann?
Andreas Rümpel: Dank der ständigen 
Fortschreibung des Brandschutzbedarfplanes verfügen wir in Dresden über 
ein System mit 27 Standorten der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr. 
Überall stehen hauptberufliche oder ehrenamtliche Feuerwehrleute zur 
Verfügung. Deshalb muss niemand Angst haben, dass die Feuerwehr bei 
einem Brand nicht kommt.
MOPO24: Immer öfter brennen Asylbewerbereinrichtungen im Freistaat. Macht Sie das betroffen?
Andreas Rümpel: Jede Brandstiftung macht mich wütend
 und betroffen. Hier wird die Gefährdung von Leben und Gesundheit von 
Bewohnern und Einsatzkräften billigend in Kauf genommen. Mutwillig 
Brände zu legen, ist nicht umsonst ein Straftatbestand.
MOPO24: Zuletzt weigerte sich ein Feuerwehrmann in Sachsenburg, Brände in Asylbewerberunterkünften zu löschen ...
Andreas Rümpel: Das
 widerspricht natürlich dem Kodex der Feuerwehr. Wenn ein Mensch in 
Gefahr ist, spielen Alter, Geschlecht, Nationalität oder 
Glaubensrichtung überhaupt keine Rolle. Das ist doch selbstverständlich.
