Auf die vom Landratsamt Borna geplante Flüchtlingsunterkunft in Lobstädt ist übers Wochenende ein Brandanschlag verübt worden. Dabei wurden mehrere Scheiben zerstört und das Gebäude verrußt. Die Feuerwehr war nicht alarmiert worden. Als der Schaden am Montagmorgen entdeckt wurde, war das Feuer offenbar schon erloschen.
Neukieritzsch/Lobstädt. Die Polizei geht davon aus, dass der oder die Täter sich über eine Hintertür Zugang zum Gebäude verschafften und brandbeschleunigende Mittel einsetzten. Eine Scheibe soll durch eine Explosion zu Bruch gegangen sein. Die Ermittlungen laufen noch, sagte Kathleen Doetsch vom Operativen Abwehrzentrum (OAZ) der Polizei in Leipzig der LVZ. Nach einem Erlass des Innenministeriums vom Frühjahr dieses Jahres ist das OAZ generell bei Anschlägen auf Asylunterkünfte zuständig.
Erst Anfang voriger Woche war bekannt geworden, dass das Landratsamt in der ehemaligen Berufsschule eine Flüchtlingsunterkunft einrichten und noch im November beziehen lassen will. Ob der Termin jetzt noch zu halten ist, ließ Brigitte Laux, Sprecherin des Landratsamtes gestern offen. Wegen der polizeilichen Ermittlungen vor Ort durften zunächst weder die Mitarbeiter des Landratsamtes noch der Firmen, die das Gebäude herrichten, in die ehemalige Berufsschule hinein. Ebenfalls am Sonntag hatten Unbekannte Täter in einer geplanten Asylunterkunft in Beucha ein Feuer gelegt. Es entstand geringer Sachschaden. Auch dazu ermittelt das OAZ.