"Hinter den Barrikaden beginnt das freie Land" (Graffity an einer Hauswand in Cizre) - Türkei zwischen Staatsterror und Widerstand - Zur aktuellen Lage in Kurdistan-Türkei
Diskussionsveranstaltung - Montag 16. November 2015 - 19.30 Uhr
        Gaststätte Walhalla (Saal), Augartenstr.27, Karlsruhe 
        Referentin: Brigitte Kiechle - Politischer Reisebericht mit Dias
        
        Veranstaltet von iL Karlsruhe und AKI Karlsruhe
        Kontakt: il-karlsruhe (at) riseup.net   
        www.ilkarlsruhe.blogsport.de
Brigitte Kiechle war im Oktober 2015 im Südosten der Türkei
      und hat einige Städte und Menschen aufgesucht, die von der
      türkischen AKP-Regierung und Staatspräsident Erdogan wegen ihrer
      oppositionellen Haltung abgestraft wurden und werden. 
      Nach dem Wahlerfolg der von der kurdischen Bevölkerung
      unterstützten Demokratischen Partei der Völker (HDP) im Juni 2015 
      hat die türkische  AKP-Regierung Tausende von kurdischen und
      anderen demokratischen Aktivist_innen verhaftet. 
      In den kurdischen Gebieten der Türkei herrschen aktuell
      bürgerkriegsähnliche Zustände. Für ganze Städte werden immer
      wieder tagelang Ausgangssperren verhängt, Strom und Wasser
      abgestellt, Zivilist_innen durch Militär und Polizei ermordet,
      gewählte Bürgermeister_innen abgesetzt und verhaftet. Die
      Verhaftungswellen von kurdischen und demokratischen
      Aktivist_innen, und Linken und Gewerkschafter_innen in der
      West-Türkei, gehen auch nach der Wahl am 1.11.2015 weiter. Der
      Kriegskurs unter Präsident Erdogan wird fortgesetzt. 
      Die Bevölkerung in den kurdischen Gebieten leistet Widerstand und
      verteidigt die in den letzten Jahren aufgebauten
      Selbstverwaltungsstrukturen und den damit verbundenen
      Frauenrechte, sowie die eingeleiteten sozialen und demokratischen
      Errungenschaften. Vorbild ist die Selbstverwaltung und das neue
      Gesellschaftsmodell in Rojava.  
      Brigitte Kiechle hat viele Bilder mitgebracht, wird ausführlich
      über die Entwicklung der letzten Monate berichten und einen
      Ausblick auf die zukünftige Entwicklung geben. 
      Angesichts der Diskussionen in der EU und der deutschen
      Bundesregierung, die Türkei als "sicheren Drittstaat" einzuordnen,
      und die Zusammenarbeit mit der AKP-Regierung und Staatspräsident
      Erdogan zu verstärken, ist unsere Solidarität mit den
      fortschrittlichen sozialen Kräften, der HDP und dem Widerstand der
      Bevölkerung in Türkei-Kurdistan gefordert.

