Pläne in Mockau, Schönefeld und Großzschocher
VON KLAUS STAEUBERT
 Sachsen rechnet auch in den nächsten Monaten 
mit einem unverminderten starken Flüchtlingszustrom und bereitet sich  
darauf vor, offenbar Zehntausenden neu ankommenden Menschen im Winter 
ein Obdach zu geben. In Leipzig ist daher auch die Einrichtung der 
ersten Zeltlager geplant, wie die Landesdirektion gestern bekanntgab. 
"Es handelt sich um winterfeste Zelte", sagte Behördensprecherin Jana 
Klein auf Anfrage der LVZ. Die Zeltstädte entstehen in Mockau und 
Großzschocher.
 Das Gelände des ehemaligen Flughafens in Mockau wird 
bereits für die Aufstellung von vier  Zelten vorbereitet. Bereits an 
diesem Sonnabend würden dort 200 Menschen in das erste Großraumzelt 
einziehen. "Bis zum 20. Oktober soll die volle Kapazität zur Verfügung 
stehen", sagte die Behördensprecherin.
 Einen weiteren Zeltstandort 
für die Erstaufnahme wird es in Großzschocher geben. Vorgesehen dafür 
ist das Freigelände der Staatlichen Studienakademie Leipzig in der 
Schönauer Straße 113a. Dort beginnen nach Informationen der 
Landesdirektion am Montag die vorbereitenden Arbeiten. Bäume sollen dort
 gefällt, das ganze Areal geschottert werden. Der Zeltaufbau selbst 
erfolgt dann voraussichtlich ab 28. Oktober. Kapazität und Zeitpunkt der
 Inbetriebnahme stünden noch nicht genau fest. Es gehe jedoch nicht um 
nur einige Dutzend Menschen. "Unsere Erstaufnahmeeinrichtungen haben 
üblicherweise eine Kapazität von mindestens 200, 250 Plätzen", so Klein.
 Ebenfalls ein Erstaufnahmezentrum plant der Freistaat in 
Schönefeld-Ost. In der Braunstraße 3-5 sowie 9 im Gewerbepark Nordost 
werden 30 Leichtbauhallen für insgesamt 1500 Flüchtlinge aufgebaut. Los 
geht es am Montag. Die Unterkünfte sollen Ende des Jahres  bezugsfertig 
sein.
 Von Januar bis  Ende September hat Sachsen bereits 27500 
Asylbewerber neu aufgenommen. Das waren nahezu achtmal so viele wie im 
gleichen Zeitraum des Vorjahres. Allein im September kamen 8000 
Asylbewerber nach Sachsen. In den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes 
leben derzeit  13000 Asylbewerber.
