Bitte beteiligt Euch an der Protest-Kundgebung mit
      anschließendem Schweigemarsch gegen die Terroranschläge in Ankara
      Sicher habt ihr, wie wir auch, die       Bombenanschläge in Ankara/ Türkei mit großem Bestürzen
      wahrgenommen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben 128 Menschen ihr
      Leben verloren. Hunderte sind verletzt. Dies ist nur der traurige
      Höhepunkt des aktuellen Terrors gegen die kurdische Bewegung in
      der Türkei. Wir wollen gegen diese Angriffe, welche sich gegen Frieden,
      Demokratie und Freiheit in der Türkei richten, mit einer
      Kundgebung protestieren und mit einem anschließenden
      Schweigemarsch den Opfern gedenken. Etliche Organisationen haben bereits ihre Unterstützung
      zugesagt.Mit solidarischen Grüßen
      
Als Anlage ein Auszug aus einer aktuellen Stellungnahme zur
      aktuellen Situation vor den Wahlen in der Türkei am 1.11.2015  von
      YXK - Verband der Studierenden aus Kurdistan
      
      Die Situation in Nord-Kurdistan eskaliert
 
      Seit den Parlamentswahlen im Juni 2015 kann die AKP nicht
        alleine die Regierung stellen. Grund dafür war der Sieg der HDP
        (Demokratische Partei der Völker). Erstmals in der Geschichte
        der Türkei konnte eine linke pro-kurdische Partei die 10%-Hürde
        knacken und zog somit ins Parlament ein. Die AKP war dadurch
        gezwungen eine Koalition zu bilden, um regieren zu können. Da es
        zu keiner Einigung mit der MHP und CHP kam, wurden Neuwahlen für
        den 01. November festgesetzt.
        
        Schon vor den Wahlen kam es zu Angriffen seitens türkischer
        Faschist_Innen gegen Kurd_Innen. Bei einem Bombenanschlag in der
        Stadt Diyarbakir wurden bei einer HDP-Wahlveranstaltung mehrere
        Menschen verletzt. Die schon angespannte Lage spitzte sich nach
        dem Anschlag auf Jugendliche in Şuruç weiter zu. Erdogan
        erklärte den Friedensprozess mit der kurdischen Arbeiterpartei
        PKK für beendet und griff (unter dem Vorwand angeblich
        Stellungen des sogenannten „Islamischen Staats“ anzugreifen) die
        PKK im Kandil-Gebirge im Nordirak an.
        
        Seitdem versuchen Erdogan und seine AKP auch die zivilen
        Kurd_Innen im Land zu kriminalisieren. HDP-Abgeordnete und
        andere linke Politiker_Innen wurden bei Razzien verhaftet.
        Parallel dazu kam es im ganzen Land zu Überfällen und
        Brandanschlägen auf HDP-Büros durch türkische Faschist_Innen.
        Die Gewalt gegen Kurd_Innen geht nicht nur von einem Teil der
        türkischen Bevölkerung aus; auch der Staat ist daran beteiligt.
        So werden derzeit viele Ausgangsperren über kurdische Städte
        verhängt, um angeblich gegen PKK-Kämpfer_Innen vorzugehen. 
        Die Stadt Cizre wurde Anfang September 2015 8 Tage lang belagert
        und war somit von der Außenwelt abgeschnitten. Es wurden 21
        Zivilist_Innen in Cizre vom türkischen Militär getötet. Das
        jüngste Opfer war ein 35 Tage altes Kind. Immer wieder werden in
        anderen kurdischen Städte Ausgangssperren verordnet. Wie zuletzt
        in Silvan, Silopi, Beytüşşebap, Hakkâri, Yüksekova, Bismil und
        Nusaybin oder wie gerade in Şirnak, wo das Militär die
        Bevölkerung terrorisiert. Jeglicher Selbstschutz der
        Zivilist_Innen durch Widerstand wird als Terrorismus
        abgestempelt und vom türkischen Militär radikal vernichtet.
        
        In der Nacht zum 04.10.2015 fiel der 24-jährige Filmemacher Haci
        Lokman Birlik dem Staatsterror zum Opfer. Erst erschossen sie
        ihn. Danach befestigten sie seine Leiche mit Hilfe eines langen
        Seils am Wagen der türkischen "Sicherheitskräfte" und schliffen
        ihn durch die Stadt. Haci Lokman Birlik ist der Schwager der
        HDP-Abgeordneten Leyla Birlik, welche sich zurzeit in
        Untersuchungshaft befindet.
        Es sind Aufnahmen, die viele Bürger_Innen aufwühlen und in
        Zeiten der 90er zurückversetzen. Sie erinnern an die unzähligen
        Kriegsverbrechen, die im Namen der türkischen Nation am
        kurdischen Volk begangen wurden.
        (...)
        Wir als Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V. (YXK)
        verurteilen das faschistische Verhalten des türkischen Militärs
        und der AKP aufs Schärfste. Wir fordern eine sofortige Aufhebung
        der Ausgangssperre in den kurdischen Provinzen und die
        Beendigung des Staatsterrors. Die aktuellen Zustände in vielen
        kurdischen Provinzen lassen es einerseits nicht zu, die Menschen
        in diesen Regionen friedlich leben zu lassen und andererseits
        eine friedliche Wahlvorbereitung und Werbung für die Neuwahlen
        im November auf einer demokratischen und harmonischen Ebene
        abzuhalten. In diesem gewalttätigen Rahmen ist weder eine
        friedliche Wahl, noch ein friedliches Zusammenleben möglich.
        
        YXK - Verband der Studierenden aus Kurdistan, 05.10.15
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