Kurzmeldung: Wahlmanipulation in der JVA Zeithain (Sachsen) - Uns haben aktuelle Berichte erreicht, wonach die Wahlen am 29.9.15 zur sogenannten Gefangenenmitverantwortung (GMV) in der JVA Zeithain seitens der Vollzugsbehörde manipuliert worden seien.
 Nach den uns 
vorliegenden Informationen sollen einzelne Bedienstete durch die 
Haftstationen und JVA-Betriebe gegangen seien, um Inhaftierte davon 
abzuhalten, namentlich unserer GG/BO-Sprecher, die Kollegen Matzke und 
Scholz, die bislang gleichzeitig den 
Vorsitz der GMV inne hatten, zu unterstützen. Des Weiteren waren die 
Wahlaushänge der zur Wahl stehenden Inhaftierten nicht mit den 
vorgelegten Wahlscheinen identisch. Offenbar wurden nachträglich Namen 
von Inhaftierten hinzugefügt, die der JVA-Leitung genehm sind.
 Bei 
der Abgabe ihrer Stimme sollen die einzeln zur Wahl vorgelassenen 
Inhaftierten im Dienstzimmer der Beamt_innen gleichfalls dazu angehalten
 worden sein, nicht für die "Störenfriede" Matzke und Scholz zu stimmen.
 Dieser Manipulationsversuch eines demokratischen Wahlprozederes in der 
Haft durch die JVA-Leitung ist grundsätzlich zu verurteilen. Es stellt 
zudem den Versuch dar, eine bislang engagierte GMV durch einen 
Personalaustausch zu einem willfährigen Instrument der Vollzugsbehörde 
zu degradieren und unsere GG/BO-Aktivisten Matzke und Scholz in ihrem 
Gestaltungsspielraum widerrechtlich einzuschränken. Wir hoffen, dass 
dieses Kalkül nicht aufgehen wird.
 Dieser Vorfall belegt einmal 
mehr, wie notwendig eine selbst organisierte Gewerkschaftinitiative von 
Inhaftierten und Solidarischen vor den Anstaltstoren ist, um Gefangenen 
eine authentische, zensurfreie und nicht manipulierte Stimme zu geben.
 Wir haben u.a. den Landtagsabgeordneten und Rechtsanwalt, Dr. Klaus Bartl, eingeschaltet, um sich dieses Falles anzunehmen.
Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisation (GG/BO), 1. Oktober 2015

