Rund 100 Menschen in ehemaligem Supermarkt untergebracht / THW "erschüttert" über Angriffe auf Helfer
Niederau. In Niederau bei Meißen bezogen am Samstagabend die ersten hundert Flüchtlinge die in einem früheren Supermarkt untergebrachte Erstaufnahmeeinrichtung. Vor allem Familien mit Kindern kamen in zwei Bussen und begleitet von Bundeswehrsoldaten dort an, kritisch beäugt von rund 100 Bürgern, die sich vor dem Zaun der Unterkunft eingefunden hatten. Erneut waren auch Rechtsradikale darunter.
 In der Nacht zuvor hatten 20 teils betrunkene Unterkunftsgegner 
versucht, den Zaun um den früheren Real-Markt umzustoßen. Mitarbeiter 
des Technischen Hilfswerks (THW), die in der Halle Betten aufgebaut 
hatten, wurden bei der Abfahrt beschimpft, bedroht und ihre Fahrzeuge 
mit Flaschen beworfen, eine Zufahrt zu dem Gelände zwischenzeitlich mit 
Autos blockiert.  Der THW-Landesbeauftragte Manuel Almanzor zeigte sich 
erschüttert von den Angriffen. "Es gerät offenbar in Teilen der 
Bevölkerung aus dem Blickfeld, dass im THW ehrenamtlich engagierte 
Bürgerinnen und Bürger im Dienste der Gesellschaft humanitäre Hilfe 
leisten."
