Ministerpräsident gegen Intoleranz, Hass und Gewalt
Dresden. Angesichts zahlreicher Demonstrationen gegen die Asylpolitik hat Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) dazu aufgefordert, sich immer auch die Motive der Initiatoren klarzumachen. Demonstrationsrecht und freie Meinungsäußerung seien unbestritten, so der Regierungschef. Doch mit der Teilnahme an einer Demonstration teile man auch Auffassungen und Äußerungen der Anmelder. "Da, wo zu Intoleranz, Hass und Gewalt gegen Menschen aufgerufen wird, wird unser friedliches, gemeinschaftliches und tolerantes Miteinander infrage gestellt. Dafür ist kein Platz in Sachsen", sagte Tillich.
 In Dresden geht das fremdenfeindliche Pegida-Bündnis seit fast einem 
Jahr wöchentlich auf die Straße - zuletzt wieder mit größerem Zulauf. 
Auch in Leipzig und anderen sächsischen Städten gibt es immer wieder 
Demonstrationen von Pegida-Ablegern. Die rechtsextreme NPD mobilisiert 
vor allem in Orten mit Flüchtlingsunterkünften. Außerdem hat die AfD 
angekündigt, nun auch regelmäßig gegen die nach ihrer Ansicht verfehlte 
Asylpolitik demonstrieren zu wollen.  "Mit der friedlichen Revolution 
vor 25 Jahren haben wir uns die Meinungsfreiheit und das 
Demonstrationsrecht erstritten", sagte Tillich. Das Grundgesetz 
garantiere den Schutz von Versammlungen und Demonstrationen, und der 
Staat habe dafür zu sorgen, dass diese auch durchgeführt werden können. 
"Wichtig ist dabei, dass die Demonstrationen und Versammlungen friedlich
 verlaufen und dass es zu einem sachlichen und fairen Dialog kommt.", 
sagte Tillich.
