Bachmann macht zugespielte Namen öffentlich
Dresden. Bei der Polizei gibt es einen Maulwurf, der mit Pegida sympathisiert. Der Unbekannte versorgt Lutz Bachmann, den Gründer der Bewahrer des Abendlandes, mit Interna, die nur die Beamten etwas angehen. Mindestens zwei Mal bekam Bachmann auf diesem Weg Hinweise zu Straftaten, die ein Asylbewerber in Dresden begangen haben soll. Tatvorwurf, Tathergang, Name des Verdächtigen und Adresse lieferte der Pegida-Spitzel den Asylkritikern frei Haus.
Polizeisprecher Thomas Geithner bestätigte die Authentizität aller drei
Fälle. Es geht um eine Diebestour, bei der ein Quartett am 4. August
aus Märkten unter anderem Kleidung gestohlen haben soll. Zu den vier
mutmaßlichen Ladendieben gehörte der Asylbewerber aus Dresden. Außerdem
bekam Bachmann Daten einer Anzeige vom 17. September, in der demselben
Asylbewerber versuchter sexueller Missbrauch in einem Geschäft
vorgeworfen wird. Die Geschäftsfrau hatte sich erfolgreich gewehrt. Und
es geht um ein weiteres Sexualdelikt vom gleichen Tag. Dabei soll der
Verdächtige, ein Marokkaner, nahe der Nossener Brücke eine 31-Jährige in
ein Gebüsch gezerrt haben, um sich an ihr zu vergehen. Der
Tatverdächtige wurde gefasst.
Bachmann hat Fotos eines Smartphonebildschirms mit den Daten des
Verdächtigen und den Vorwürfen der Polizei ins Netz gestellt und mit
seinen Kontakten geprahlt. "Was da steht, ist kein Geheimnis, es
würde/müsste auf Anfrage jeder Presseagentur mitgeteilt werden,
offensichtlich machen dies die Mainstream-Medien aber nicht",
rechtfertigt er die Tatsache, dass er auch den Namen und die Adresse des
Verdächtigen veröffentlicht und damit Persönlichkeitsrechte des Mannes
verletzte. "Ich sehe keinen Vermerk wie ,Verschlusssache, Vertraulich
oder nur für internen Dienstgebrauch'", schreibt er. Dabei vergleicht
Bachmann seine Veröffentlichung mit Medienberichten über seine eigenen
Drogenstraftaten, für die er verurteilt wurde oder über die berichtet
worden ist, weil sich der Pegida-Gründer mit seinen Aktivitäten selbst
ins Licht der Öffentlichkeit gerückt hat.
Die Polizei sucht nun nach dem Maulwurf. Geithner erklärte, bei den
Dokumenten handele es sich nicht um Originale der Polizei. "Bei uns gibt
es keine Dokumente, die so aussehen", so der Sprecher der
Polizeidirektion Dresden. Lediglich der Inhalt der Meldungen sei
richtig, und der Sprachduktus entspreche dem der Polizei. Man könne sich
das aber "auch zusammenkopieren", stellte er fest. Die Beamten
ermitteln wegen Verstoßes gegen das Datenschutzgesetz.