70 Jahre nach der Befreiung von Nationalsozialismus und Faschismus wollen das Kommunale Kino und das Grethergelände mit zwei Veranstaltungen an die italienische Resistenza, ihre Geschichte und ihr Wirken erinnern:
- Donnerstag 24.9.2015 | 19.30 Uhr: GESCHENKT WURDE UNS NICHTS. DIE
GESCHICHTE EINER ITALIENISCHEN
PARTISANIN (Film)
- Freitag 25.9.2015 | 20 Uhr: 1945–2015: LA RESISTENZA CONTINUA (Infoveranstaltung)
Nach 1945 prägte die Idee der Selbstbefreiung das Selbstverständnis: in einem Referendum wurde die Monarchie abgeschafft und Italien wurde Republik. Inhaltlich blieb das Erbe der Resistenza vielschichtig und umstritten.
Nicht wenige Partisan_innen waren mit der Kontinuität der Besitzverhältnisse und der mangelhaften Verfolgung der vom Faschismus kompromittierten Funktionseliten nicht einverstanden. Sie beteiligten sich seit den 50er und an Kämpfen in den Fabriken und Landbesetzungen und verstanden die Verfolgung durch die Regierung wie auch die zurückhaltende Haltung der Kommunisten als Verrat dessen, wofür sie in die Berge gegangen waren.
In den 70er Jahren reklamierte die militante Linke für sich, im Sinne der Resistenza nicht nur für antifaschistische Werte, sondern auch für revolutionäre Veränderung der Gesellschaft einzutreten. Von der Democrazia Cristiana bis Berlusconis Forza Italia wird der positive Bezug auf die Resistenza bekämpft. Dazu wurde sogar eine Gleichsetzung von faschistischen und antifaschistischen Kämpfenden versuch.
Von den 90ern bis heute beziehen sich soziale Bewegungen sowie linke und demokratische Kräfte und weiter auf die Resistenza als Leitbild im Kampf gegen Unterdrückung und für Diversität.
Vortrag und Diskussion mit Heike Herzog (Erlangen) & Matthias Brieger (Freiburg), www.resistenza.de und Eric Esser (Berlin), Filmemacher
Grethergelände, Bewegungsraum, Adlerstraße 12, Freiburg – anschließend Strandbar mit Antipasti