CDU wirft den Grünen vor, Gewalt zu instrumentalisieren
Von Martin Fischer
 Dresden. Eine von der Grünen-Fraktion beantragte Debatte zum 
Rechtsextremismus in Sachsen hat zu einem heftigen Schlagabtausch im 
Landtag geführt. Angesichts der rechten Krawalle von Heidenau sprach 
Grünen-Extremismusexpertin Petra Zais gestern von einem deutlichen und 
dramatischen Ruck nach rechts in Sachsen. Parteien wie Die Rechte und 
Der dritte Weg, aber auch Pegida und Legida dienten "als Unterschlupf 
für rechte Kader". CDU-Innenexperte Christian Hartmann warf ihr vor, die
 Vorgänge in Heidenau populistisch zu missbrauchen und die Stadt zu 
stigmatisieren. Zugleich verwies er auf eine zunehmende Gewalt von 
links. "Wir haben in Sachsen Probleme mit Rändern", sagte er. Es dürfe 
nicht alles, was als Diskurs zu verstehen sei, als Rassismus abgetan 
werden. Wo es zu Gewalt komme, müsse es aber Grenzen geben.
 SPD-Fraktions-Vizechef Henning Homann warnte vor einer Polarisierung. 
"Wir dürfen das eine nicht schlechtreden und das andere nicht 
kleinreden", meinte er. "Kein Nazi zu sein, bedeutet nicht, dass es gut 
ist, ein Rassist zu sein." Für die Extremismusexpertin der Linken, 
Kerstin Köditz, war die Entwicklung absehbar. "Mich hat in den letzten 
Wochen eher erschreckt, wie doll sich Leute erschrecken. Diese Gewalt 
von Rechten gegen Polizisten ist nicht neu".  Die AfD verurteilte die 
Gewalt von Heidenau und verwies auf die Zunahme linksextremistischer 
Straftaten. 
"Wir haben in Sachsen ein Rassismus-Problem", sagte Sachsens 
Integrationsministerin Petra Köpping (SPD). Staat und Zivilgesellschaft 
müssten dagegen gemeinsam vorgehen. "Der Staat muss die stärken, die 
sich vor Ort engagieren, die sich gegen Rassismus auflehnen und eine 
vielfältige Gesellschaft leben wollen." Sie habe in Heidenau und Freital
 mit solchen Menschen gesprochen. Und es sei bedrückend, dass sie Angst 
hätten, öffentlich zu sagen, dass sie sich für Flüchtlinge engagieren. 
"Das darf keine Zukunft in Sachsen haben."
