Stadt lässt Wohnen auf unerschlossenem Grundstück in Lindenau zu
Der neue Wagenplatz in der Saalfelder Straße 42 ist nicht in das öffentliche Ver- und Entsorgungssystem eingebunden. Das räumte die Stadtverwaltung jetzt gegenüber der LVZ ein. "Es bestehen keine Medienanschlüsse", erklärte das zuständige Amt für Stadtgrün und Gewässer. Die Bewohner sind damit weder an das Trink- noch an das Abwassernetz angeschlossen. Auch ein Energieanschluss fehlt. "Für die Müllentsorgung wurde vom Mieter mit der Stadtreinigung ein Vertrag geschlossen", teilte die Behörde mit.
 Die Stadt hatte den Verein 
"Jetze Wagenplätze" gedrängt, sein bisher für 30 bis 40 Wohnwagen 
genutztes Domizil in der Karl-Heine-Straße zu verlassen, weil dort eine 
Grundschule errichtet werden soll. Als Alternative bot die Kommune das 
städtische Grundstück in Lindenau an, wofür beide Seiten einen 
Pachtvertrag mit einer zehnjährigen Laufzeit abschlossen.
 Obwohl das
 Grundstück für Wohnzwecke genutzt werden soll, wurde ein Anschluss an 
öffentliche Ver- und Entsorgungssysteme jedoch nicht gefordert. Der 
Mietvertrag lege lediglich "eine ordnungsgemäße, umweltgerechte 
Entsorgung fest", hieß es aus dem Rathaus. Die Ver- und Entsorgung durch
 Anschlüsse sei nicht vorgeschrieben. 
 Offen ist ebenfalls, wie viele Wagen auf dem parkähnlichen Gelände stehen können.
 "Auf der Mietfläche können je nach individueller Einordnung, 
brandschutztechnischer Anforderungen gemäß Campingplatzrichtlinie und 
Wagengröße Nutzungen erfolgen. Konkrete Zahlen sind nicht festgelegt."
  Anwohner des benachbarten Dunckerviertels sehen das alternative 
Wohnprojekt vor ihrer Haustür mit Sorge (die LVZ berichtete). Sie sehen 
Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit im Viertel gefährdet. Klaus Staeubert
