Bei Tumulten zwei Polizisten verletzt / Keine Festnahmen
VON MATTHIAS ROTH
 Leipzig. Bei den Ausschreitungen während 
der Legida-Demonstration wurden zwei Polizisten verletzt. Das bestätigte
 Sprecher Andreas Loepki . Die Beamten seien aber mit leichten Blessuren
 davongekommen und könnten weiter ihren Dienst ausüben.
 Festgenommen
 wurde niemand. Der Aufmarsch des fremdenfeindlichen Bündnisses war 
durch eine Sitzblockade von bis zu 400 Gegendemonstranten gestoppt 
worden. Daraufhin hätte sich eine Reihe von Legida-Teilnehmern , die 
laut Polizei "augenscheinlich dem Fußballklientel zuzuordnen sind", 
vermummt. Anschließend bewarfen sie die Beamten in Höhe der Goethestraße
 mit Flaschen und Feuerwerkskörpern, hieß es weiter. Zudem hätten die 
Demon-stranten versucht, Polizeisperren zu durchbrechen. Die 
Ordnungskräfte reagierten mit Reizgas und Schlagstöcken. Nachdem weitere
 Teilnehmer aus dem Versammlungszug ausbrachen, wurde die Demonstration 
aufgelöst.
 Für Jürgen Kasek, Landeschef von Sachsens Grünen, kam die
 Eskalation nicht überraschend: "Legida hat ihr wahres Gesicht gezeigt, 
sie haben es auf Konfrontation angelegt." Bereits am Montagvormittag war
 bekannt geworden, dass sich Fußballfans vor der Legida-Demo in einer 
Tabledance-Bar an der Dessauer Straße treffen wollten. "Hooligans aus 
Halle, Leipzig und Dresden haben dafür ihre Leute mobilisiert", erklärte
 Marcel Nowitzki, Initiator von No Legida. Mehrere Dutzend Männer seien 
dann am späten Nachmittag gemeinsam in die City gelaufen. "Da war schon 
klar, wohin das geht", so Nowitzki. Die Polizei hat die Gruppe zunächst 
nicht begleitet. "Wir hatten sie aber immer unter Beobachtung", 
berichtete Loepki.
 Am Willy-Brandt-Platz mischten sich die Hooligans
 dann unter die weiteren Legida-Teilnehmer und setzten sich später an 
die Spitze des Demonstrationszuges. Nowitzki kritisiert: "Anders als in 
den Monaten zuvor, gab es dieses Mal keine Einlasskontrollen." 
Glasflaschen und Pyrotechnik ließen sich so problemlos mitführen. 
"Legida versucht, in Leipzig Gewalt und Hass zu installieren", meinte 
Kasek.
 Nowitzki rechnet in den kommenden Wochen nicht mit einer 
Entspannung. Am Montag will sich Legida erneut am Willy-Brandt-Platz 
treffen. "Da haben sich bereits Neonazis aus Riesa angesagt", so 
Nowitzki. Am Sonnabend danach erwartet Leipzig eine weitere 
Großkundgebung. Der einstige Legida-Aktivist Silvio Rösler hat für die 
Initiative "Widerstand Ost/West" eine Versammlung auf dem Augustusplatz 
mit anschließendem Marsch um den Ring angemeldet. Erwartet werden bis zu
 5000 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet. 
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