Wir, die Libertäre Gruppe Karlsruhe supporten die von der Karlsruher Refugee Community organisierte Demonstration, unterstützen die Forderungen und rufen dazu auf, zahlreich an der Demonstration teilzunehmen. An dieser Stelle dokumentieren wir den (gekürzten) Aufruf.
Für die Demonstration mobilisieren unterdessen auch die Anarchistische
 Gruppe Freiburg und das Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung und 
rufen zur gemeinsamen Anreise auf: Zugtreffpunkt: 09.30 Uhr | Freiburg 
HBF | Gleis 2.
Für den 30. und 31. Oktober werden derzeit überregionale antirassistische Aktionstage in Karlsruhe geplant. Infos folgen demnächst unter anderem auf der Homepage des Anarchistischen Netzwerks Südwest*.
Das Komitee der Karlsruher Flüchtlinge organisiert zusammen mit anderen Geflüchteten und Unterstützungsgruppen eine Demonstration gegen Abschiebung und Diskriminierung von Geflüchteten in Deutschland. Wir als Geflüchtete sind keine unglücklichen, dramatischen Erscheinungen, wir sind ganz normale Menschen - grenzt uns nicht aus. Wir fordern Solidarität, weil unsere Länder auch von Europa zerstört werden.
 
 Was fordern wir? 
 Wir wollen eine würdige Unterbringung statt der Kasernierung
 in Lager und wollen auch das Recht, bei Freunden oder Verwandten zu 
leben oder selbst nach Wohnungen zu suchen. Wir wollen, dass die 
Residenzpflicht wirklich abgeschafft wird und sich Geflüchteten auch in 
den ersten Monaten ohne Einschränkungen in Deutschland bewegen können. 
Wir brauchen freien Zugang zu Bildung und einen echten Zugang zum 
Arbeitsmarkt sowie zu medizinischer Versorgung.
 
 Es muss 
aufhören, dass Geflüchtete ins Nirgendwo gesetzt werden, wo es keine 
Einkaufsmöglichkeiten gibt, keine Schule, keine Gesundheitsversorgung. 
Denn Geflüchtete haben kein Auto, um in die nächste Stadt zu fahren. Sie
 sind auf Anbindung mit dem öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Es muss 
aufhören, dass überall, wo Geflüchtete untergebracht sind, Kameras 
installiert sind, denn Geflüchtete sind weder Kriminelle noch Gefangene.
 Wir sprechen uns klar gegen Polizeigewalt gegenüber Geflüchteten aus, 
weil wir Menschen sind wie Du. 
 
 Frontex, das 2004 gegründet 
wurde, muss abgeschafft werden. Die Menschenrechte werden systematisch 
mit Füßen getreten. Isolierung und Diskriminierung von Geflüchteten 
passiert oftmals mit staatlicher Unterstützung – und auch oft mit 
grausamem Verhalten. Seit 1993 sind Zehntausende gewaltsam in ihre 
Heimatländer oder andere Länder abgeschoben worden. Frontex ist 
gemeinsam mit anderen für den Tod von mehr als 20.000 Geflüchteten im 
Mittelmeer verantwortlich. Nicht wenige Geflüchtete, die die „Festung 
Europa“ erreicht haben, leiden unter ihrer Situation und manche haben 
sich das Leben genommen aus Angst vor Abschiebung. Über hundert 
Geflüchtete sind durch faschistische Gewalt oder Polizeigewalt ums Leben
 gekommen, wie zum Beispiel Oury Jalloh und andere.
 
 Wir fordern
 ein Ende der Abschiebungen, die Schließung der Sammellager und das Ende
 der Diskriminierung. Mit Solidarität können wir es schaffen. Mit 
Solidarität, die vom Herzen kommt - denn kein Mensch ist illegal.

