Festnahmen nach Übergriffen
Sieben Männer werden festgenommen. Sie sind dem Staatsschutz als „Gruppierung Rechts“ bekannt.
Erst ein Angriff auf einen Mann aus Syrien, dann ein Anschlag auf ein geplantes Flüchtlingsheim: Am Donnerstagabend ist es in Lübeck zu fremdenfeindlichen Übergriffen gekommen. Das teilte die Polizei am Freitag mit. Die Tatverdächtigen sind polizeibekannt und werden vom Staatsschutz als „Gruppierung Rechts“ eingestuft. Gegen 19.20 Uhr verletzten zwei Männer einen 31-jährigen Syrer aus Lübeck in der Arminstraße. Sie hatten ihn laut Polizei angesprochen und dann angegriffen. Anschließend flüchteten sie vom Tatort.
Etwa eine halbe Stunde später dann ein Steinwurf auf eine Scheibe auf das im Aufbau befindliche Flüchtlingsheim mit Wohncontainern in der Schlutuper Straße im Stadtteil Marli. Ein Zeuge sah laut Polizei zudem, wie mehrere Männer NPD-Aufkleber mit der Aufschrift „Asylantenheim? Nein Danke“ an den Containern anbrachten. Die Polizei nahm die Flüchtigen kurze Zeit später in Tatortnähe fest, unter den sieben Männern im Alter von 29 bis 42 Jahren war auch der Mann, der den Syrer angegriffen haben soll.
Alle Tatverdächtigen wurden wieder aus dem Gewahrsam entlassen. Die Ermittlungen führen die Lübecker Staatsanwaltschaft und das Staatsschutzkommissariat bei der Bezirkskriminalinspektion Lübeck.
Die Diskussion um Flüchtlinge hatte sich in der Hansestadt in den vergangenen Monaten aufgeheizt. Gegen ein Flüchtlingsheim im Neubaugebiet Bornkamp gab es massiven Widerstand von den Anwohnern. Am 29. Juni brannte eine neue, noch unbewohnte Unterkunft in Lübeck-Kücknitz.