Der Hungerstreik der 19 Bewohner des Asylbewerberheimes in Hoyerswerda ist vorläufig beendet. Dies teilt das Bürgerbündnis "Hoyerswerda hilft mit Herz" mit. Mehr als eine Woche hatten die Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak auf Matratzen vor dem Heim ihr Lager aufgeschlagen und nichts gegessen. Damit wollten sie auf die lange Wartezeit bei der Bearbeitung ihrer Asylanträge aufmerksam machen.
"Ich muss Ihnen jedoch mitteilten, dass die Teilnahme an einem Hungerstreik keine Auswirkung auf das Asylverfahren hat. Das Bundesamt kann nicht Verfahren einzelner Personen vorziehen."
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge - Außenstelle Chemnitz
In einer Antwort von der Chemnitzer Außenstelle  des Bundesamtes für 
Migration und Flüchtlinge wurde allerdings kein konkreter Zeitrahmen der
 Bearbeitung genannt. Stattdessen verwies die Behörde auf die 
angespannte personelle Situation hingewiesen. Die betroffenen 
Flüchtlinge seien jedoch nicht "vergessen" worden, versichert das 
Bundesamt weiter. Man bemühe sich, alle Anträge möglichst zügig zu 
bearbeiten. Ende Juli 2015 waren demnach jedoch bundesweit rund 250.000 
Verfahren noch nicht entschieden.
Die Hungerstreikenden in 
Hoyerswerda begründeten das Streikende damit, die Entwicklung bei der 
Bearbeitung ihrer Asylanträge zu beobachten. Das Bürgerbündnis teilte 
ferner mit, das Aussetzen des Hungerstreiks soll "als kontruktives 
Entgegenkommen der Betroffenen verstanden werden - verbunden mit der 
Hoffnung, dass sich die zuständigen Behörden gleichermaßen bemühen, eine
 Klärung herbeizuführen".
