Ein 26-jähriger Neonazi aus Dortmund muss für einen Schlag gegen eine Ratsfrau mit einer Geldstrafe von 2700 Euro büßen. Und es wird noch teurer.
Den tätlichen Angriff auf Piraten-Ratsfrau Nadja Reigl muss ein 26-jähriger Neonazi aus Dortmund mit einer Geldstrafe von 2700 Euro büßen. Dieses Urteil hat das Amtsgericht am Freitag gesprochen.
Neben der Geldstrafe muss der Angeklagte 350 Euro Schmerzensgeld an sein Opfer zahlen. Bei den Tumulten am Rande der Wahlparty im Mai 2014, als mehrere Neonazis versucht hatten, in das Rathaus zu gelangen, hatte der Angeklagte der Politikerin einen Schlag auf das Ohr versetzt. Die Tat ist auf einem Video und zahlreichen Fotos gut zu erkennen - wenngleich der Verteidiger des Neonazis bis zuletzt darauf bestand, dass es sich nicht um einen Volltreffer, sondern allenfalls um einen "Streifschlag" gehandelt habe.
Nadja Reigl bestätigte als Zeugin in der Tat: "Ich hatte unmittelbar vorher schon einen Schlag auf dieselbe Stelle bekommen." Für diese Attacke sei jedoch nicht der Angeklagte verantwortlich. Den 26-Jährigen hatte sie bei den Tumulten rund um den versuchten "Rathaussturm" trotzdem fast immer im Blick. "Er wirkte sehr aggressiv und einfach unsympathisch", sagte Reigl. "Außerdem lief er die ganze Zeit mit einer Flasche in der Hand herum. Ganz ehrlich: Ich habe mir gedacht, wenn gleich noch was passiert, ist es besser, wenn du dir merkst, wie er aussieht."