Lutz Bachmann sagt seinen Legida-Auftritt ab

Erstveröffentlicht: 
04.08.2015

15. "Abendspaziergang": 600 Anhänger und 1000 Gegendemonstranten

 

Zum 15. "Abendspaziergang" haben die Anhänger der islamkritischen Bewegung "Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Legida) gestern laut Polizei rund 600 Anhänger mobilisiert. Ihnen standen nach offiziellen Angaben etwa 1000 Gegendemonstranten gegenüber. Die Polizei sorgte mit zehn Hundertschaften für deutliche Präsenz. Wohl auch ­deshalb blieb die Stimmung weitgehend ruhig.

 

In Höhe Bosestraße gab es vereinzelte Flaschenwürfe von Gegendemonstranten auf den Legida-Zug. Sie ver­fehlten laut Polizei ihr Ziel. Es würden Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs geprüft, sagte Polizeisprecher Uwe Voigt am Abend. Im Hundertwasser-Café verbarrikadierten sich zudem einige Legida-Anhänger und warfen mit Flaschen nach Legida-Gegnern. Die Identität von acht der insgesamt 15 anwesenden Personen sei festgestellt worden, so Voigt. Es werde wegen des Anfangsverdachts der gefährlichen Körperverletzung er­mittelt.


Legida musste dieses Mal ohne ­Pegida-Gründer Lutz Bachmann aus­kommen, der laut Polizei kurzfristig abgesagt hatte. Stattdessen kam Tatjana Festerling, Ex-OBM-Kandidatin für Pegida in Dresden.


Legida startete am Richard-Wagner-Platz, lief über einen Teil des Rings und kehrte in Höhe Lotterstraße um - zurück zum Ausgangspunkt. Bei den Gegenveranstaltungen an Nikolaikirchhof, Thomaswiese, Hainspitze und oberem Dittrichring gab es lautstarken und bunten Protest; das bürgerliche Lager war gut vertreten. Für Entlastung sorgte, dass die Polizei die Große Fleischergasse als Durchgang offengelassen hatte. Die Ströme der Gegendemonstranten konnten sich dadurch relativ geordnet bewegen.


Die Anreise der RB-Fans zum Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth verlief weitgehend problemlos. "Viele haben sich offenbar auf das Demo-Geschehen eingestellt und reisen von Norden her an", sagte Polizeisprecher Uwe Voigt.