Nach einer einjährigen Pause fand am 18.07. in Ludwigsburg das „Rock gegen Rechts“-Festival statt. Um 13 Uhr gab es als Auftakt eine bunte Demonstration mit 100 Teilnehmer*innen und ab 15 Uhr traten diverse Bands vor den ca. 200 Zuschauer*innen auf.
In diesem Jahr haben sich wieder verschiedene Gruppen und Einzelpersonen zusammengefunden, um das ROCK GEGEN RECHTS
 Festival zu organisieren. Gründe, warum ein starkes Zeichen gegen 
rassistisches Denken nötig ist, gibt es im Kreis Ludwigsburg mehr als 
genug. Hakenkreuz-Sprühereien und rassistische Übergriffe sind hierbei 
nur die Spitze des Eisbergs.
Der Anfang des Jahres gegründete Ludwigsburger Ortsverband der NPD, sowie immer noch bestehende, feste Blood&Honour-Strukturen, welche Anlaufstelle für den NSU
 waren, lassen die Tragweite nur erahnen. Die Veranstalter*innen wollten
 zeigen, dass es Menschen gibt, die ihre Stimme erheben, eingreifen, 
helfen und nicht weg- oder zuschauen, wenn Menschen diskriminiert 
werden. Es ging darum Mut zu machen, sich gegen Diskriminierung zu 
wehren und sich für eine gesellschaftliche Vielfalt einzusetzen.
So startete das ROCK GEGEN RECHTS
 mit einer Streetparade, die durch die Straßen von Ludwigsburg zog. In 
einem bunten Umzug durch die Stadt wurde lautstark gegen Naziumtriebe in
 der Region und einen stärker werdenden Rechtsruck demonstriert. Über 
100 Teilnehmer*innen zeigten, dass Neo-Nazis und menschenverachtendes 
Gedankengut hier nichts verloren haben. In vier Redebeitragen nahmen die
 Linksjugend Solid, der AK Asyl Ludwigsburg, das 
Rock-gegen-Rechts-Bündnis und das Libertäre Bündnis Ludwigsburg (LB)² 
Stellung gegen Nazis, rassistische Asylgesetzgebung und Diskriminierung.
 Außerdem wurde auf die Notwendigkeit einer antifaschistischen 
Organisierung, ziviler Ungehorsam sowie die Reflexion der eigenen 
unterbewussten diskriminierenden Bilder, Einstellungen und 
Verhaltensweisen aufmerksam gemacht. Während einer Zwischenkundgebung an
 der Wilhelm-Galerie, bei der auch ein Geflüchteter aus Kobane zu Wort 
kam, schlossen sich einige Passant*innen der Demo an.
Ab 15 Uhr ging es dann mit dem Open-Air-Konzert auf dem Campus beim Goethe Gymnasium weiter.
Nachdem Kommando Feirefiz leider kurzfristig absagen musste, wurde das 
Line-Up noch am frühen Morgen umgestellt. Letzten Endes traten Lit Up 
Joe, Higher Papa Jah, Peng Peng, Gossenboss mit Zett und Zapata Soundz 
vor den ca. 200 Besucher*innen auf.
Auch für das leibliche Wohl war gesorgt: Es gab leckerste Kuchen-, 
Getränke- und Essensstände. An vielen Info- und Büchertischen konnte 
mensch sich näher informieren und austauschen und auch für die Kleinen 
gab es ein extra Kinderprogramm.
Schon im Vorfeld des Rock-gegen-Rechts gab es verschiedene thematisch passende Veranstaltungen. Neben einem sehr gut besuchten Solikonzert im März in der Villa Barock Ludwigsburg fanden mehrere inhaltliche Veranstaltungen statt: Im Mai gab es den Vortrag “Der 2. Weltkrieg aus antifaschistischer Sicht” von Janka Kluge (VVN-BdA); Im Juli folgten dann die Veranstaltungen “Blood&Honour: Geschichte und Gegenwart des rechtsradikalen Netzwerks in Ba-Wü” sowie “Menschenverachtende Einstellungen und rechtes Weltbild – Eine Einführung” statt. Mit zeitweise bis zu 150 Besucher*innen verlief das seit langer Zeit erste Antirassistische Fußballtunier in Ludwigsburg Anfang Juli äußerst erfolgreich.
Zum ersten Mal fand dieses Jahr das Rock gegen Rechts auf einen 
großen Open-Air-Platz zentral in der Stadt statt. Damit entstand ein 
zugangsoffener Raum, durch den das Rock gegen Rechts sehr präsent in 
Ludwigsburg war und wirksam auf die Passant*innen Einfluss haben konnte.
 Nach dem sich in diesem Jahr ein neues Bündnis dem fast brachliegenden 
Rock gegen Rechts angenommen hatte besteht die Hoffnung, dass nach dem 
Neuanfang 2015 im nächsten Jahr noch mehr Leute kommen.
Um gemeinsam eine coole Party zu feiern, um viele Menschen zu erreichen 
und vor allem um ein antifaschistisches Statement auf die Straße zu 
tragen.





















