In Sachsen werden am Freitag erneut zwei Notunterkünfte für Asylbewerber eingerichtet. Wie die Landesdirektion mitteilte, wird dafür zum wiederholten Mal die Mehrzweckhalle der Fachhochschule der Sächsischen Verwaltung in Meißen genutzt.
Wie reagiert Meißen auf mehr Asylbewerber?
In der Halle können vorübergehend 
bis zu 200 Asylbewerber untergebracht werden. Die Anwohner in der 
Nachbarschaft sollen kurzfristig durch Informationsblätter unterrichtet 
werden. Die Mehrzweckhalle war seit Jahresbeginn schon mehrmals als 
zeitweilige Notunterkunft genutzt worden.
In Meißen gibt es seit 
Wochen Proteste gegen die Aufnahme von Asylbewerbern in der Stadt. Vor 
drei Wochen hatten Unbekannte sogar Feuer in einer noch nicht bezogenen 
Flüchtlingsunterkunft gelegt. Zudem erhielt der Eigentümer des 
angezündeten Gebäudes eine Morddrohung. Es gab aber auch 
Veranstaltungen, bei denen die Flüchtlinge willkommen geheißen wurden.
Notunterkunft neben Notunterkunft
Neben Meißen wird in Chemnitz eine weitere Notunterkunft erweitert. Die 
Landesdirektion lässt auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei 15 
weitere Zelte aufstellen, in denen zusätzlich bis zu 150 Asylbewerber 
vorübergehend leben können. Die reguläre Erstaufnahmeeinrichtung in 
Chemnitz und ihre Außenstelle Schneeberg sind nach Behördenangaben bis 
an ihre Grenzen ausgelastet. Die Notunterkünfte in den nunmehr 29 Zelten
 und in der Meißner Mehrzweckhalle seien eine Vorsorgemaßnahme, weil am 
Wochenende mit der Ankunft von mehreren hundert neuen Asylbewerbern 
gerechnet werde. 
Die Zahl der Asylbewerber hat sich in Sachsen 
binnen Jahresfrist fast verdreifacht. Offiziellen Angaben zufolge hat 
der Freistaat von Januar bis Juni 10.500 Flüchtlinge neu aufgenommen, im
 gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 3.800.
