Um Demonstranten in Schach zu halten, hat Londons Bürgermeister Boris Johnson drei 25 Jahre alte Wasserwerfer aus Deutschland gekauft. Doch die Investition war umsonst: Das Innenministerium schob dem Einsatz einen Riegel vor.
Man kann nicht behaupten, Boris Johnson habe nicht auf den Preis geachtet. Als der Londoner Bürgermeister im Sommer vergangenen Jahres Wasserwerfer für Scotland Yard einkaufte, nahm er gebrauchte Modelle: drei 25 Jahre alte Wagen aus Deutschland. Statt umgerechnet etwa 3,4 Millionen Euro für Neufahrzeuge, heißt es, habe man dafür nur 218.000 Pfund hingelegt - rund 310.000 Euro.
Doch wie es aussieht, war auch dieses Geld zum Fenster hinausgeworfen. Wie nun mehrere britische Medien berichteten, hat das Innenministerium den Einsatz von Wasserwerfern verboten. Ministerin Theresa May sagte demnach, es könne "kontraproduktiv" sein, die schweren Fahrzeuge bei Unruhen zu nutzen. Sie sei zudem nach wie vor nicht von der "Funktionsfähigkeit" der in die Jahre gekommenen Wagen überzeugt.
Bislang wurden die panzerähnlichen Fahrzeuge im Vereinigten Königreich nur in Nordirland eingesetzt. In England, Schottland und Wales sperrte man sich lange dagegen. Die Debatte um Wasserwerfer kam jedoch auf, nachdem es 2011 in London und anderen britischen Städten heftige Unruhen gegeben hatte.
Ministerin May sagte nun, die Einführung von Wasserwerfern könne das Gesicht der britischen Polizei verändern. Die Maschinen könnten Menschen verletzen. Bürgermeister Johnson wiederum sagte, er verstehe nicht, warum man die Wagen dann aber in Nordirland einsetze.