Aufruf von Friedensgruppen in
                    Rheinland-Pfalz - Um Unterstützung wird gebeten!!! - Am Wochenende findet in Ramstein der
                Rheinland-Pfalz-Tag statt. Wie schon seit Jahren, werden
                auch in diesem Jahr wieder Friedensgruppen mit einem
                Infostand vor Ort sein und Flyer verteilen.  Denn leider
                gibt es auch wieder eine riesige Militärschau mit
                Bundeswehr und US-Militär. Diese stellen ihr Kriegsgerät
                zur Schau und werben für das Kriegshandwerk.
            Ebenfalls haben sich die 'Mahnwachen-Wichtel'
                angekündigt. Sie mobilisieren bundesweit für Samstag,
                den 27.06.2015 zu zwei Demos. Morgens ab 10 Uhr nach
                Kaiserslautern und am Mittag nach Ramstein. Bei diesen
                Leuten handelt es sich nicht um die Friedensbewegung,
                sondern um ein Gemenge auch aus Nazis, NPD, PEGIDA &
                Co, Reichsbürgern, Querfrontleuten, Antisemiten,
                Verschwörungstheoretiker etc. 
Wir sind der Meinung, wer mit Hass und einseitigen
                Schuldzuschreibungen sowie fragwürdigen
                Kooperationspartnern "für den Frieden“ kämpft ist
                unglaubwürdig. Es kommt nicht nur darauf an, was
                gefordert wird, sondern auch wer was
                fordert. Für die Friedensbewegung gibt es keinen
                Minimalkonsens und keinerlei Zusammenarbeit mit diesen
                Leuten.
             
            Deshalb unterstützt bitte den nachfolgenden
                Aufruf. 
                Teilt eure Unterstützung bitte schnell per Mail an buero@agf-trier.de
                mit.
                Der Aufruf soll im Internet veröffentlicht werden und am
                Infostand ausliegen.
Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus !
Warum es um mehr geht als
                    um Kritik am Drohnenkrieg via Ramstein und am
                    US-Militär
”Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus“,
                diese Lehre nach dem Zweiten Weltkrieg hat immer noch
                seine Gültigkeit. Im Laufe der Zeit haben sich die
                Erfahrungen mit Kriegen weiter verfestigt und immer
                wieder gezeigt, dass es bei kriegerischen
                Auseinandersetzungen nur Verlierer gibt und dass es
                v.a. um wirtschaftliche und machtpolitische Interessen
                geht.
Die Friedensbewegung fordert deshalb „Frieden
                schaffen ohne Waffen!“ Hierzu sind präventive Maßnahmen
                sowie zivile und gewaltfreie Konfliktbearbeitung
                notwendig und möglich. Die Großmachtsambitionen
                Deutschlands – der Führungsanspruch innerhalb Europas
                und die ”deutsche Verantwortung“ mit immer mehr
                Bundeswehreinsätzen für Rohstoffe und Märkte lehnen wir
                entschieden ab, ebenso wie die nukleare Teilhabe der
                Bundeswehr im Rahmen der NATO am Atomwaffenlager Büchel
                (Eifel).
NATO, EU und Bundeswehr
Die NATO ist ein Relikt aus der Zeit des „Kalten
                Krieges“. Die Friedensbewegung hatte zu diesen Zeiten
                „Abschaffung des Warschauer Paktes und Auflösung
                der Nato“ gefordert und konkret keine SS-20 oder
                Pershing II-Raketen! Anfang der 1990ziger Jahre hat sich
                der Warschauer Pakt aufgelöst. Leider besteht die NATO
                immer noch. Die Forderung, “Deutschland raus aus der
                NATO“, ist aber nur eine Teilforderung und zu kurz
                gegriffen. Nach wie vor geht es um die Abschaffung der
                NATO und um eine weltweite Entmilitarisierung
                und Abrüstung.
Ebenso wirkt eine eindimensionale
                Auseinandersetzung mit den Drohneneinsätzen und deren
                Steuerung im Zusammenhang mit Ramstein schnell
                populistisch. Die Bedeutung von Drohneneinsätzen für
                die westliche Kriegführung inklusive EU, nimmt in den
                letzten Jahren ebenso rasant zu, wie die Anzahl an
                Menschen, die solchen extralegalen Einsätzen zum Opfer
                fallen. Wir fordern die Schließung der
                Drohnen-Relaisstation in der Westpfalz, die Ächtung
                aller Kampfdrohnen und ein Ende der Anschaffungspläne
                der Bundesregierung für Kampfdrohnen.
Ramstein: Ursache und Wirkung
                  unterscheiden.
Die Auswirkungen des Hitler-Faschismus wirken bis
                heute nach. Betrachtet man die Militarisierung der
                Westpfalz mit der Air Base Ramstein, so ist dies das
                Ergebnis des faschistischen Regimes, das Europa in der
                Mitte des letzten Jahrhunderts in Schutt und Asche
                gelegt hat und Millionen Menschen systematisch und
                industriell ermordete. Erst die Befreiung vom deutschen
                Faschismus durch die Alliierten setzte dem mörderischen
                Treiben der Nazis ein Ende. Ergebnis war die Aufteilung
                Deutschlands in vier Besatzungszonen. Wegen
                der Einbindung Westdeutschlands in die NATO im
                Ost-West-Konflikt blieben dort alliierte Truppen auch
                nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Die
                Westpfalz wurde zu einem Schwerpunkt der Stationierung
                von US-Truppen in Deutschland. Besiegelt wurde dies
                durch das NATO-Truppenstatut mit Zusatzabkommen und in
                Zusammenhang mit der Wiedervereinigung, dem Zwei-plus-Vier-Vertrag.
                Und alle Bundesregierungen haben dies bisher mitgetragen
                - aktuell will Deutschland sogar als Speerspitze der
                NATO fungieren.
              
            
Die Region Westpfalz ist militärisch
                  gesehen mehr als nur die Air Base Ramstein.
Zum derzeitigen Zeitpunkt, sind in und um
                Kaiserslautern sowohl Army als auch Air Force
                stationiert. Im Osten von Kaiserslautern ist die Army
                angesiedelt. In den Bereich Army fallen: Panzerkaserne,
                Industrial Center, Daenner-Kaserne, Kleber-Kaserne,
                Teile der ehemaligen Air Base Sembach, Pulaski Barracks,
                Rhine Ordnance Barracks, Krankenhaus Landstuhl auf dem
                Kirchberg, Lager Weilerbach und Munitionslager Miesau.
                In den Bereich Air Force fallen: Air Base Ramstein mit
                Wohnsiedlung, Einsiedlerhof Wohnsiedlung Vogelweh und
                Kapaun. Auch hier zeigt sich, dass die Forderung nach
                der Schließung der Air Base zu kurz gegriffen ist. Wenn,
                dann muß die gesamte Westpfalz entmilitarisiert werden.
Militarisierte Westpfalz: Polygone, MAEWTF
                  und TRA-Lauter
Darüber hinaus ist die Westpfalz auch Übungsgebiet
                für die Luftwaffe von verschiedenen Nationen. Bereits
                seit 1976 finden unter dem Begriff „Polygone“,
                Luft-Bodenkampf-Übungen statt. Offiziell wird das
                Trainigsgebiet „Multinational Aircrew Electronic Warfare
                Tactics Facility“, kurz MAEWTF genannt. Am Ortsrand von
                Bann im Kreis Kaiserslautern sind die Polygone in einer
                ehemaligen US-Radarstation untergebracht. Den
                Kampffliegern, die hier den Ernstfall simulieren, steht
                kein Luftraum zur Verfügung, der exklusiv für
                Militärflugzeuge reserviert ist. Das Gebiet, in dem
                geübt wird, umfasst rund 20.000 Quadratkilometer. Es hat
                eine Nord-Süd-Ausdehnung von 240 Kilometern und ist rund
                140 Kilometer breit. Er erstreckt sich über die Pfalz,
                das Saarland sowie über Teile von Elsass und Lothringen.
                Die Piloten können während ihrer Übungsflüge problemlos
                die Grenze zu Frankreich überqueren. Neben dem
                Stützpunkt in Bann gehören zu den Polygonen auch
                Einheiten in Zweibrücken, Pirmasens und Birkenfeld. In
                Frankreich stehen Stellungen in Grostenquin, Chenevières
                sowie Épinal. Den Ernstfall üben hier aber nicht nur
                Flugzeugpiloten, sondern auch Hubschrauberbesatzungen.
                Genutzt wird die Anlage hauptsächlich von der
                Bundeswehr, sowie französischen und us-amerikanischem
                Milität. Auch anderen Nationen vor allem im Rahmen der
                NATO steht die Übungsfläche zur Verfügung.
Hinzu kommt, dass die Westpfalz unterhalb eines
                Luftraums liegt, der sich „Temporary Restricted Area
                (TRA) Lauter“ nennt. Das ist ein Sonderluftraum für
                militärische Übungsflüge in 3000 bis 10.000 Metern Höhe.
                Die TRA Lauter erstreckt sich über die Pfalz und das
                Saarland. Hier trainieren Militärjets unterschiedlicher
                Nationen. Die Flugbewegungen gehen mit entsprechendem
                Lärm und Abgasen einher. Hinzu kommt die Zusammenarbeit
                und Arbeitsteilung mit Spangdahlem Air Base und u.a. dem
                Truppenübungsplatz Baumholder, nicht umsonst wird vom
                Flugzeugträger Rheinland-Pfalz gesprochen.
Der Friedensbewegung geht es aber um
                  grundsätzliche Änderungen
für eine umfassende Friedenspolitik weg von
                jeglichem Militär. Nicht nur die USA auch die Politik
                von Rheinland-Pfalz, Deutschland und der EU müssen klar
                kritisiert werden: Wir wollen zivile Arbeitsplätze statt
                Kriegsunterstützung und eine umfassende Abrüstung und
                Konversion aller militärischen Einrichtungen von
                Bundeswehr über EU bis NATO. Wir wollen ein Ende aller
                Rüstungsgeschäfte, das Verbot der Kriegswaffenproduktion
                und die Förderung ziviler Konfliktbearbeitung statt
                Militarisierung und Aufrüstung sowie ein Ende der
                Werbung fürs Kriegshandwerk wie auf dem
                Rheinland-Pfalz-Tag.
Keine Zusammenarbeit mit falschen Freunden
Wer  mit Hass und einseitigen Schuldzuschreibungen
                sowie fragwürdigen Kooperationspartnern "für den
                Frieden“ kämpft ist unglaubwürdig. Es kommt nicht nur
                darauf an, was gefordert wird, sondern
                auch wer was fordert. Für die
                Friedensbewegung gibt es keinen Minimalkonsens und
                keinerlei Zusammenarbeit mit Nazis, NPD, PEGIDA &
                Co, Reichsbürgern, Querfrontleuten, Antisemiten,
                Verschwörungstheoretiker etc… wie die Montagsmahnwache
                Kaiserslautern oder die 'A(r)my go home Demonstrationen'
                dies praktizieren.
- Nein zu rechtspopulistischen Welterklärungsmustern und ´Querfront´-Strategien
- Nein zu Nationalismus, Antisemitismus, Rassismus + Homo-/Trans*feindlichkeit.
Wir fordern:
- Konversion statt Kriegsflughäfen, zivile Umwandlung aller Militäreinrichtungen!
- Zivile Konfliktbearbeitung statt weltweite Kriegseinsätze!
Für uns gilt
                  weiterhin: Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus!
Diese Erklärung zum Rheinland-Pfalztag 2015 ist
                eine Initiative der AG Frieden und der DFG-VK Trier und
                kann unterstützt werden. UnterzeichnerInnen bitte so
                schnell wie möglich bei  buero@agf-trier.de 
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