10.000 Protestler erwartet
In Frankfurt wird ein hitziges Zusammentreffen linker und rechter Gruppen befürchtet. Der Roßmarkt wird zur Hochsicherheitszone. Jetzt gibt es einen Appell von Stadtrat Frank.
Frankfurt.
Die Initiative «Widerstand Ost West» darf an diesem Samstag 
wie angemeldet in der Frankfurter Innenstadt demonstrieren. Der 
Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel (VGH) bestätigte am Freitag 
einen Beschluss des Frankfurter Verwaltungsgerichts (VG), wie eine 
VGH-Sprecherin sagte. Der Beschluss ist unanfechtbar.
Die Stadt wollte die Demonstration in den östlichen Stadtteil Fechenheim
 verlegen - dies war laut VG Frankfurt rechtswidrig. Die Richter hatten 
keine inhaltliche Bewertung vorgenommen, sondern sich auf das im 
Grundgesetz verankerte Versammlungs- und Demonstrationsrecht berufen. Zu
 Recht, wie der VGH befand.
Zu der Demonstration unter dem Motto «Gegen radikale Islamisierung und 
Faschismus in Deutschland» sowie Gegenveranstaltungen von mehr als 30 
Initiativen werden rund 10.000 Teilnehmer erwartet. Die Polizei rechnet 
mit Gewalttaten in aufgeheizter Stimmung. Die Demo soll vermutlich am 
Roßmarkt stattfinden, die Polizei rechnet mit Verkehrsbehinderungen.
Polizei riegelt den Roßmarkt ab
Die Stadt hielt ein Aufeinandertreffen von linken und rechten 
Demonstranten in der Innenstadt für zu gefährlich, doch die Beschwerde 
wies der VGH als unbegründet zurück. Die Menschen müssten nun am Samstag
 «schwerwiegende Einschnitte im Alltag und dem Geschäftsleben in Kauf 
nehmen», sagte Frankfurts Ordnungsdezernent Markus Frank (CDU) nach dem 
Beschluss des VGH. So soll es bereits in den frühen Morgenstunden 
Absperrungen entlang des Roßmarkts und dem Steinweg geben. Aufgrund der 
angespannten Lage wird die Polizei Einlasskontrollen durchführen. 
Anwohner und Geschäftsleute werden aufgefordert, Personal- sowie 
Mitarbeiter-Ausweise mitzunehmen. Anders verhält es sich bei 
potenziellen Kunden. Die Ordnungshüter können nicht garantieren, dass 
die Geschäfte in dieser Region erreicht werden können.
Die Polizei sei aber vorbereitet und werde die öffentliche Sicherheit 
und Ordnung durch weiträumige Absperrungen gewährleisten. «Ich danke 
bereits jetzt den vielen Einsatzkräften von Polizei und 
Rettungsdiensten, die hier für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und 
Bürger und zahlreichen Geschäftsleute sorgen werden und möchte nochmals 
alle Demonstranten dazu aufrufen, besonnen und friedlich die 
Meinungsauseinandersetzung zu suchen und dem Ruf unserer Stadt, dass 
Frankfurt ein liberale, weltoffene und freiheitsliebende Stadt ist, 
gerecht zu werden», sagte Stadtrat Frank vor der Demo.
