Anmelder hatten mit 1000 Demonstranten gerechnet / Gegendemonstranten blockieren Zugänge
Von Andreas Tappert
 Nach sechs Wochen ohne öffentlichen Aufzug in Leipzig ist das Bündnis 
"Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Legida) gestern 
wieder durch die Stadt marschiert. Waren es beim letzten Auftritt am 4. 
Mai nur 300 Demonstranten gewesen, so versammelten sich diesmal nur 
wenig mehr - die Organisatoren hatten dem Ordnungsamt der Stadt vorab 
rund 1000 Demonstranten avisiert. Dafür ist es den Islamfeinden offenbar
 im Umland gelungen, Fuß zu fassen. In der nächsten Woche will man in 
Eilenburg demonstrieren, eine Woche später in Borna und die Woche drauf 
in Wurzen. 
 In Leipzig zogen die Legida-Anhänger gestern vom Tröndlinring bis zur 
Goethestraße. Denn das Ordnungsamt hatte die ursprünglich geplante Route
 vom Augustusplatz bis zur Harkortstraße nicht genehmigt - aus Rücksicht
 auf das parallel stattfindende Bachfest. Denn auch diesmal hatten sich 
wieder zahlreiche Gegendemonstranten angesagt. Ein Teil von ihnen 
versuchte, die beiden Zugänge zum Richard-Wagner-Platz zu blockieren, wo
 die Legida-Kundgebungen stattfanden. Dabei kam es zu kleineren 
Rangeleien. 
Auf den Legida-Transparenten war "Masseneinwanderung = Verbrechen", 
"Multi-Kulti-Wahnsinn stoppen" und "Abkehr von der BRD-GmbH - zurück zur
 souveränen Volksgemeinschaft" zu lesen. In vier Wochen werde wieder in 
Leipzig demonstriert, hieß es. Ab Spätherbst dann wieder jeden Montag. 
Verletzte gab es nicht. Die Zahl der Gegendemonstranten wurde ebenfalls 
mit 400 beziffert. Rund 1000 Polizeibeamte waren im Einsatz.
