Das Bekanntwerden der Mordserie des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) durch den Tod von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in ihrem Wohnmobil hat die politische Landschaft erschüttert. Doch während die einen auf eine konsequente Aufklärung der Netzwerke der Faschisten und der Verstrickungen der Behörden in den rechten Terror drängen, tun die anderen alles für die Nichtaufklärung derselben.
Auch in Baden-Württemberg sträubte sich die 
grün-rote Landesregierung lange gegen eine effektive Aufklärung und 
richtete erst nach öffentlichem Druck 
und dem Scheitern einer Enquete-Kommission einen Untersuchungsausschuss 
zum Thema ein. Dieser beschäftigte sich in seinen ersten Sitzungen vor 
allem mit den Aussagen und Todesumständen von Florian H., einem jungen 
Neonazi aus Heilbronn der im September 2013 in seinem Auto verbrannte. 
Damit erreichten die Parlamentarier*innen zeitweise eine hohe 
Medienpräsenz.Allerdings bleiben gerade in Baden-Württemberg weiterhin 
viele Fragen offen. Seien es die vielfältige Kontakte der 
Naziterroristen in die baden-württembergische Naziszene, die Zweifel an 
der Zufallsopfertheorie der Generalbundesanwaltschaft zum 
Kiesewetter-Mord oder die Mitgliedschaft von Polizisten aus der Einheit 
der Ermordeten im rassistischen Ku-Klux-Klan mit Querverbindungen zum 
NSU.
 
 Ein Vertreter von „NSU-Watch Baden-Württemberg“ wird
 einen Überblick über den NSU-Komplex in Baden-Württemberg, den Stand 
der Aufklärung und die Arbeit des Landesuntersuchungsausschu sses geben. Im Anschluss ist Raum für Fragen und Diskussion.
 
 Das Projekt „NSU-Watch Baden-Württemberg“ hat sich Anfang des Jahres 
mit dem Ziel gegründet, den Untersuchungsausschuss im Stuttgarter 
Landtag zu beobachten und zu dokumentieren und eigenständig zum 
NSU-Komplex in Baden-Württemberg zu recherchieren.
Die NSU Aktivitäten in Baden-Württemberg und deren Aufklärung - eine kritische Analyse
 
 Donnerstag, 11.6.2015
 19.30h in der Stiftung Geißstraße 7
 Geißstraße 7
 Stuttgart
 
 In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Stiftung Geißstraße
