Leipzig. Der am Donnerstag zu acht Monaten Haft verurteilte Leipziger NPD-Stadtrat Enrico Böhm soll nach Willen der SPD-Fraktion während seines Gefängnisaufenthalts kein Geld von der Ratsversammlung bekommen. Nach der aktuell geltenden Regelung würde Böhm bis zu drei Monate nach Haftantritt noch Aufwandsentschädigungen für sein Ratsmandat erhalten. Das wollen die Sozialdemokraten verhindern.
Bislang erhalten Ratsmitglieder, die vorübergehend nicht am Stadtrat 
teilnehmen können, weiterhin Geld für ihr Mandat. Diese Regel ziele vor 
allem auf erkrankte Abgeordnete, teilte die SPD am Freitagnachmittag 
mit. Theoretisch könne davon auch der verurteilte Böhm profitieren. 
Die
 Fraktion will sich daher bei der laufenden Neufassung der 
Entschädigungsregeln dafür einsetzen, dass zu Haft verurteilte 
Straftäter künftig während ihres Gefängnisaufenthalts keine Gelder mehr 
aus der Stadtkasse bekommen. Inhaftierte Abgeordnete könnten nicht am 
Stadtrat mitarbeiten und hätten daher auch keinen Aufwand, begründete 
die Partei den Vorstoß.
