Leipzig. Steht Legida vor dem Aus? Diese Frage bleibt trotz demonstrativer Durchhalteparolen von Organisatoren und Anhängern spannend. Beim zuständigen Ordnungsamt wurde zwar aktuell noch keine der bis zum Jahresende angezeigten Versammlungen zurückgezogen . Im Hintergrund deutet sich aber offenbar Bewegung an, wird ein Aus für die unter Teilnehmerschwund leidende fremden- und islamfeindliche Initiative wahrscheinlicher.
Nach Informationen von LVZ-Online ist in den Kooperationsgesprächen 
zwischen Legida-Organisatoren und Kommune herauszuhören, dass es nach 
dem 4. Mai mit den Aufmärschen in der Innenstadt nicht mehr weitergehen 
werde. Am Donnerstag sollen Silvio Rösler und Mitstreiter erneut mit 
Vertretern des Ordnungsamtes zusammenkommen und die Rahmenbedingungen 
für ihren zwölften „Spaziergang“ abstimmen, hieß es.   
Über die 
Gründe für das angeblich absehbare Legida-Ende lässt sich nur 
spekulieren. Angesichts von deutlich schwindenden Teilnehmerzahlen bei 
nicht unerheblichen Veranstaltungskosten für Bühnenaufbau und Co. 
könnten die Finanzen zumindest eine Rolle spielen. Dafür spricht, dass 
die Legida-Macher schon vor Wochen erklärten, dass die privaten Mittel 
für Logistik und Organisation nicht mehr ausreichen und seither 
zunehmend intensiv auf ihren Kundgebungen und im Netz um Spendengelder 
werben.   
Am vergangenen Montag waren etwa 300 Menschen dem 
Legida-Aufruf gefolgt – trotz Unterstützung durch Pegida-Initiator Lutz 
Bachmann. Zuvor war die Teilnehmerzahl bereits Woche für Woche gesunken.
 Nach 900 Anhängern am 23. März zogen eine Woche später noch 600 
Legida-„Spaziergänger“ mit ihren Parolen über den Innenstadtring, dann 
500 (20.4.). Beim ersten Aufmarsch Mitte Januar waren es mehrere Tausend
 Menschen, die gegen eine angebliche Islamisierung Leipzigs auf die 
Straße gegangen waren.
