Leipzig. Fußball-Oberligist 1. FC Lokomotive Leipzig geht juristisch gegen Legida-Chef Silvio Rösler vor. Wie der Probstheidaer Verein am Mittwoch erklärte, wurden sowohl strafrechtliche als auch zivilrechtliche Schritte gegen Rösler eingeleitet sowie ein Hausverbot ausgesprochen. Grund seien Äußerungen des Legida-Versammlungsleiters beim zehnten Aufmarsch der fremden- und islamfeindlichen Initiative am Montag in Leipzig. Rösler hatte Anhänger von Lok Leipzig dort als eine Art Legida-Schutztruppe vorgestellt.
Zum Ende der Abschlusskundgebung gegen 21.30 Uhr trat Rösler auf die 
Bühne vor dem Bundesverwaltungsgericht und kündigte an, dass 
„Sportfreunde des 1. FC Lokomotive“ den Abmarsch der Legida-Teilnehmer 
vom Leuschnerplatz bis zum Hauptbahnhof begleiten und schützen werden. 
"Ruf des Vereins geschädigt"
„Damit
 suggerierte er den Teilnehmern und der breiten Öffentlichkeit, dass der
 1. FC Lokomotive Leipzig die Kundgebung unterstützt“, kritisieren die 
Verantwortlichen des Oberligisten und widersprechen: „Der Verein möchte 
sich mit Vehemenz dagegen wehren, dass er als Unterstützer oder 
Befürworter einer als rechtspopulistisch angesehenen Gruppierung erwähnt
 wird“, hieß es am Mittwoch. Vielmehr lehne man jegliche extremistische,
 rassistische und fremdenfeindliche Verhaltensweisen strikt ab.
Der
 Verein wolle auch nicht akzeptieren, „wenn unter Ausnutzung der 
formalen Verfassungsrechtslage das Versammlungs- und Demonstrationsrecht
 missbraucht wird, um rechtspopulistische Parolen zu verbreiten und das 
Ansehen und der Ruf des Vereins geschädigt werden“. Lok Leipzig sei kein
 Spielball politisch motivierter Anschauungen, hieß es aus dem 
Bruno-Plache-Stadion.
Legida lädt Bachmann nach Leipzig ein
Unterdessen haben die Organisatoren von Legida am Mittwoch bei Facebook 
bekanntgegeben, dass Pegida-Gründer Lutz Bachmann am kommenden Montag 
nach Leipzig kommt. Er soll laut Ankündigung ab 19 Uhr neben Götz 
Kubitschek und Heiko Bernardy zu den Rednern des 11. Abendspaziergangs 
unter dem Motto "Mit ganzer Kraft für Leipzig, Sachsen und Deutschland!"
 gehören. 
Kundgebungsort und Route für den 27. April stehen 
bislang noch nicht fest. Am vergangenen Montag hatte Legida seine 
Kundgebung in Leipzig erstmals auf dem Simsonplatz vor dem 
Bundesverwaltungsgericht durchgeführt und war anschließend unter 
lautstarkem und teils gewaltsamen Protest
 über den westlichen Innenstadtring gezogen. 
Pegida mobilisiert 
für den kommenden Montag parallel in Dresden zum 24. Abendspaziergang. 
Dabei soll laut Ankündigung Bürgermeisterkandidatin Tatjana Festerling 
auf der Bühne sprechen.
