Freihandelsabkommen TTIP, CETA, TISA & Co - Lizenz zum plündern
Ca. 500 Menschen haben sich am Globalen Aktionstag gegen die geplanten Freihandelsabkommen TTIP, CETA, TiSA und Co an einer Fahrradwanderkundgebung des Karlsruher Bündnis gegen die Freihandelsabkommen beteiligt.
          An verschiedenen Stationen im Stadtgebiet zeigte die
          Fahrraddemo am transatlantischen Aktionstag auf, welche Folgen
          TTIP und Co für Karlsruhe haben werden. Bei der
          Auftaktkundgebung ging es zunächst um die Auswirkungen der
          geplanten Freihandelsabkommen auf die Arbeitsbedingungen. Im
          einem weiteren Beitrag  wurde mit vielen Beispielen auf die
          gravierenden Auswirkungen hingewiesen, die die bereits
          bestehenden Freihandelsabkommen jetzt schon für die Menschen
          im globalen Süden haben. Allein Deutschland hat über 130
          dieser Abkommen abgeschlossen, weltweit gibt es über 3000.
          Dies wird aber idR nicht thematisiert, da es ja fast immer die
          Menschen in anderen Ländern trifft...Wesentlicher Bestandteil
          fast aller Freihandelsabkommen ist der Schutz von Investoren
          durch Etablierung eines Supersonderrechtes auf
          Handelsliberalisierung und Garantie zukünftiger privater
          Investitionsgewinne, welche nicht durch Verbesserung von
          sozialen und ökologischen Standards behindert werden dürfen.
          Ansonsten drohen Schadensersatzklagen von internationalen
          Konzernen in Millionen- oder Milliardenhöhe. Die Hälfte der
          Klagen kommt übrigens von Konzernen aus EU-Staaten, für 40
          Klagen sind deutsche Konzerne verantwortlich, darunter u. A.
          Daimler, Deutsche Bank, Fraport, Siemens und Telekom. Aktuell
          ist auch mal die BRD betroffen - Vattenfall klagt gegen die
          BRD wegen dem Atomausstieg auf 3,7 Mrd. € entgangenen Gewinn
          bei einem privaten Schiedsgericht.
          
          Die Fahraddemo wurde begleitet von der Balkanmusik von Taxi
          Sandanski, was für gute Stimmung sorgte. An weiteren Stationen
          ging es die Auswirkungen im Buchhandel und mit Infoständen und
          einem Trecker wurde auf die Kommerzialisierung im
          Gesundheitswesen und die Gefahr des Einsatzes von getechnisch
          veränderten Pflanzen in der Landwirtschaft hin gewiesen.
          Beim Staatstheater wurde die Fahrraddemo von Bläsern des
          Orchesters emfpfangen und einem riesigen Transparent Stop
          TTIP, das vom Dach des Theaters herunterhing sowie einer
          kurzen  szenischen Lesung zum Thema. Zwischen dem verdi-Haus
          und einem Einkaufszentrum ging es dann um die Auswirkung auf
          die Wasserversorgung und den Verbraucherschutz. Abgerundet
          wurde das ganze mit Beiträgen zur Energiepolitik und einem
          Sketch auf der Abschlusskundgebung. Auch für
          Kooperativenkaffee und Kuchen war gesorgt. Zum Schluss wurde
          eine Postkarten-Kampagne gestartet, mit der die Stadt
          Karlsruhe bzw. der Gemeinderat dazu gebracht werden soll, der
          Empfehlung des Städtetags zu folgen, und sich gegen die
          geplanten Abkommen TTIP und CETA auszusprechen. Es wurden
          bereits mehr als 500 unterschriebene Postkarten abgegeben, die
          nach dem 1. Mai übergeben werden sollen. Klar war, dass ein
          Aktionstag und Unterschriftensammlungen allein nicht reichen
          werden, um TTIP und Co zu verhindern. 
Erfolg werden wir erst haben, wenn wir gemeinsam über Grenzen hinweg ihren kapitalistischen Normalbetrieb lahmlegen mit Mitteln des zivilen Massenungehorsams bis zum politischen Streik.
              Eine Alternative zum kapitalistischen System wird es nur
              ohne TTIP, CETA und Co geben. 
        Der Aktionstag des Karlsruher Bündnis wurde unterstützt
          von:
        AG Blockupy Karlsruhe, Aktionskreis
                  Internationalismus Karlsruhe (AKI),  attac
          Karlsruhe, Bioland-Hof
                  Petrik, BUND, Interventionistische
              Linke Karlsruhe (iL),  DGB Stadtverband
          Karlsruhe, ver.di
              Mittelbaden-Nordschwarzwald, GEW Karlsruhe, NGG Karlsruhe,
              Die Linke Kreisverband Karlsruhe, Gemeinwohlökonomie
              Karlsruhe, Kreisverband Karlsruhe Bündnis 90/Die Grünen,
              Liberacion e. V., Mehr Demokratie e. V., Stephanus
              Buchhandlung, Evangelische
          Arbeitnehmerschaft Karlsruhe, Evangelische
          Studierendengemeinde Karlsruhe, Forum für
          gesellschaftlichen Frieden
        
          TTIP & Co stoppen! Für eine TTIP-freie Kommune! Für eine
          Gesellschaft, in der nicht alles dem Profitdenken
          untergeordnet und als Ware definiert ist.   -   Infos: il-karlsruhe@riseup.net     



