Remembering means Fighting!
Rassismus und Faschismus entgegentreten - damals wie heute
Nahezu
 genau 70 Jahre nach der Befreiung Frankfurts vom Nationalsozialismus 
durch die Rote Armee wollen Neonazis und Rassist*innen erneut ihre Hetze
 gegen Geflüchtete verbreiten. Die Gruppe "Frankfurt/ Oder wehrt sich" 
organisiert bereits zum dritten Mal eine rassistische Aktion in der 
Stadt.
Am 23.4.1945 zog die Rote Armee in die Stadt ein und 
beendete die deutsche Barbarei, für die sich bis zum bitteren Ende 
Millionen Deutsche eingesetzt hatten. Für uns als Antifaschist*innen ist
 dieses Datum ein Grund zum Feiern - aber auch zum Kämpfen: 70 Jahre 
nach dem Ende der NS-Herrschaft sehen wir uns weiter mit Rassismus, 
Unterdrückung und Menschenverachtung konfrontiert. Lasst uns den 
Neonazis am 25.4.2015 in Frankfurt (Oder) also zeigen, was wir von ihnen
 halten! Die rassistischen Zustände in Frankfurt (Oder) müssen benannt 
und bekämpft werden!
Seit August vergangenen Jahres gibt es in Frankfurt (Oder) eine 
organisierte rassistische Mobilisierung. Anstoß gab eine rassistisch 
aufgeladene Debatte um vermeintliche Drogenkriminalität im Lenné-Park. 
Lokalmedien griffen Gerüchte über dealende Schwarze Personen ungeprüft 
auf und berichteten ausgiebig. Dramatisierungen und 
„Flüchtlingsproblematik“-Rhetorik sorgten für weitere Panik. In dieser 
Dynamik entlud sich der Alltagsrassismus der Frankfurter*innen auf 
Facebook-Seiten wie „Blaulichtreport Frankfurt (Oder)“, „Bürgerwehr 
Frankfurt (Oder)“ oder "Frankfurt/Oder wehrt sich". Für die im 
Aufschwung befindliche AfD ein gefundenes Fressen. So erhielt sie bei 
den letzten Landtagswahlen knapp 20% der Frankfurter Stimmen.
Eine
 erste Demonstration am 17. Januar mit knapp 250 Teilnehmenden war der  
Höhepunkt der organisierten rassistischen Mobilisierung in Frankfurt 
(Oder). Zwar versperrten Blockaden dem Aufmarsch den Weg in die 
Innenstadt und zwangen sie dazu, eine andere Route zu nehmen, doch 
können die Frankfurter Neonazis das Ganze als Zwischenerfolg verbuchen, 
war es doch die erste erfolgreiche neonazistische Demo in Frankfurt 
(Oder) seit 2007. Angezogen hat der Aufmarsch Neonazi-Kader, Hooligans, 
Rocker oder NPD'ler - darunter circa 70 Frankfurter*innen. Erschreckend 
war die Anzahl der vielen jungen Menschen, die sich wie 
selbstverständlich voller Hass und Menschenverachtung in die Menge 
einfügten und beseelt von der Sehnsucht nach einer „Volksgemeinschaft“ 
bei den „Wir sind das Volk“-Rufen mit einstimmten.
Am 14. Februar
 folgte dann eine weitere Kundgebung des rassistischen Mobs, zwar mit 
geringerer Beteiligung und begleitet von einem breiten Protest und einer
 antirassistischen Demonstration des Bündnisses "Kein Ort für Nazis in 
Frankfurt (Oder)", aber doch wurde Menschenverachtung auch an diesem Tag
 eine Bühne geboten.
Und auch wenn es ihnen durch eigenes 
Unvermögen, ihren offen zur Schau getragenen Neonazismus und mangelnde 
politische Erfahrung bisher nicht gelungen ist, das vorhandene 
rassistische Potenzial gänzlich auszuschöpfen und über einen Kreis aus 
befreundeten Neonazis hinauszukommen, bedeutet dies keineswegs 
Entwarnung: die Rassist*innen stellen sowohl im Alltag als auch am 25.4.
 selbst eine Bedrohung für Andersdenkende dar. Als Beispiel sei an 
dieser Stelle auf einen rassistischen Übergriff auf eine Gruppe 
syrischer Geflüchteter am 21.3.2015 verwiesen; polizeibekannte Neonazis 
beleidigten und verfolgten sie zunächst gezielt, um sie dann mit Tritten
 und Schlägen zu verletzen.
Zudem ist davon auszugehen, dass die 
Gruppierung um "Frankfurt/Oder wehrt sich" Unterstützung von der 
Neonazi-Bewegung "Der III. Weg" erhält. Dessen zentrale Figur in der Region 
und in Brandenburg, Maik Eminger, war bereits auf beiden vorangegangenen
 Neonazi-Demonstrationen als Redner in der Oderstadt anwesend.
Remembering means Fighting!
Kommt nach Frankfurt und achtet auf Neuigkeiten!
Alerta Antifascista!

