MÜLLHEIM (jj). Mitglieder 
verschiedener Organisationen der Flüchtlingshilfe haben in der Nacht zum
 Montag in Müllheim eine Abschiebung von drei abgelehnten Asylbewerbern 
verhindert. Sie blockierten die Zugänge zur Gemeinschaftsunterkunft. Die
 Polizei zog unverrichteter Dinge wieder ab.
Die drei jungen Afrikaner sollten von der Polizei nach Frankfurt 
gefahren und dort in den Flieger nach Mailand gesetzt werden. Dies war 
dem Friedensrat Markgräflerland bekannt geworden, der daraufhin eine 
"Telefonkette gegen Abschiebung" aktivierte. 80 Frauen und Männer – die 
Polizei spricht von 50 – versammelten sich ab 3 Uhr in der Nacht vor den
 Eingängen der Flüchtlingsunterkunft und entrollten ihr Transparent mit 
der Forderung: "Bleiberecht statt Abschiebung! Unseren Flüchtlingen ein 
sicheres Zuhause". Gegen 4.30 Uhr erschien eine Polizeistreife, die 
Beamten zogen sich nach wenigen Minuten wieder zurück.
Die drei jungen Männer, deren Abschiebung nun zunächst nicht erfolgte, 
gehen in Müllheim zur Schule, lernen in der Integrationsklasse Deutsch. 
Einer soll bereits Arbeit gefunden haben. Die Abschiebeanordnung kam vom
 Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, der konkrete Auftrag zur 
Abschiebung erfolgte durch das Regierungspräsidium Karlsruhe – und 
dieser Auftrag bestehe weiter, erklärte Laura Riske, Sprecherin des 
Polizeipräsidiums Freiburg.
								
				
