Dresden. Für die Sicherung der wöchentlichen Pegida-Demonstrationen in Dresden sind bei der Polizei bislang 80.000 Arbeitsstunden angefallen. Die Zahl beziehe sich auf die reinen Einsatzzeiten während der Veranstaltungen, teilte das sächsische Innenministerium mit. Die Vor- und Nachbereitungszeit werde nicht erfasst und müsse noch hinzugerechnet werden.
Zur Höhe der entstandenen Kosten machte das Ministerium keine Angaben. 
Sie würden im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel 
abgedeckt, hieß es. Eine gesonderte Kostenberechnung erfolge nicht. Der 
Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Sachsen, Hagen Husgen,
 verwies in dem Zusammenhang auf das Sächsische Kostenverzeichnis, in 
dem auch die Gebühren festgelegt sind, die für den Einsatz von 
Polizeikräften bei der Absperrung und Sicherung privater Veranstaltungen
 berechnet werden. 
Dort steht die Einsatzstunde eines Polizisten
 mit 36 Euro zu Buche. Für ein Einsatzfahrzeug mit bis zu zwei Beamten 
werden in der ersten Stunde 95 Euro fällig, für jede weitere angefangene
 halbe Stunde 37 Euro. Legt man allein die 36 Euro pro Polizist und 
Stunde zugrunde, kommt man bei 80.000 Stunden schon auf knapp 2,9 
Millionen Euro.  
Bei den Pegida-Demonstrationen, die seit 
Oktober vergangenen Jahres fast jeden Montag in Dresden stattfanden, 
wurden neben sächsischen auch immer wieder Bundespolizisten und Beamte 
aus anderen Bundesländern eingesetzt. Für deren Unterbringung in Hotels 
und landeseigenen Unterkünften mussten laut Innenministerium bis Anfang 
April 222 665 Euro aufgewendet werden. Darin enthalten seien auch die 
Kosten zur Anmietung beziehungsweise Absicherung von Stellplätzen für 
die Einsatzfahrzeuge. 
Höher waren diese Kosten noch in Leipzig, 
wo für die Unterbringung auswärtiger Polizeikräfte zur Absicherung der 
Demonstrationen des Pegida-Ablegers Legida den Angaben zufolge 386 750 
Euro ausgegeben wurden. Husgen warnte im Zusammenhang mit den 
wöchentlichen Pegida-Demonstrationen vor einer Überlastung der Beamten. 
„Die Stimmung in der Polizei ist nicht mehr die beste.“ Dennoch 
leisteten die Polizisten ihren Dienst mit großem Engagement, sagte 
Husgen.
