Täter drohen in Schreiben mit weiteren Angriffen
Von Frank Döring
 Erneut haben Linksautonome eine staatliche Institution angegriffen. 
Zunächst zogen am Donnerstag gegen 19.20 Uhr rund 60 Vermummte zur 
Staatsanwaltschaft in der Straße des 17. Juni. Sie brüllten Parolen, 
beschmierten die Fassade mit roter Farbe: "Gegen Staat und Repression" 
sowie "Free Fede". Auch ein 2,50 Meter breites Antifazeichen sei an der 
Hauswand gewesen. "Aus der Gruppe wurden mehrere Feuerwerkskörper 
gezündet und Pflastersteine gegen das Gebäude geworfen", so 
Polizeisprecher Uwe Voigt. Es gab geringe Schäden am Mauerwerk. 
 Kurz vor 22.30 Uhr tauchte auf der linksextremen Internetplattform 
Indymedia ein Bekennerschreiben auf. Unter dem Autorennamen 
"Sturmhaubenträger*innen" heißt es da, "40 vermummte Genoss*innen" 
hätten mit der Spontandemo Solidarität mit einem während der gewaltsamen
 Proteste gegen die EZB-Eröffnung in Frankfurt festgenommenen Italieners
 geübt. "Wir wollen, dass Fede und alle anderen politischen Gefangenen 
wieder frei kommen. Bis dahin werden wir weiterhin den Staat und die 
anderen Stützen des Kapitalismus angreifen."
Ein paar Stunden später tauchten zwei Einzelkämpfer (27, 28) erneut an 
der Staatsanwaltschaft auf, sprühten ein weiteres Graffito: "Fuck Nazis 
Leipzig" in blau-weiß. Als sich Beamte näherten, flohen die Sprayer per 
Rad Richtung Zetkin-Park. An der Kreuzung Mozart-/Ferdinand-Rhode-Straße
 wurden sie gefasst. In ihren Rucksäcken fand die Polizei Farbdosen und 
Handschuhe mit Farbspuren. Die Autonomen hatten auch Drogen dabei. Der 
Staatsschutz ermittelt. 
"Gewaltexzesse von linksextremistischen Kreisen haben zugenommen, da 
sollte man offen drüber reden", so Polizeipräsident Bernd Merbitz. Wie 
berichtet, hatte es allein im Januar Angriffe von Autonomen auf 
Polizeidienststellen in Connewitz und Plagwitz gegeben. Bei einer 
Spontandemo durch City und Südvorstadt  zerstörten Chaoten allein am 
Amtsgericht 40 Scheiben und nahmen Polizeifahrzeuge mit Pflastersteinen 
unter Beschuss.
