Ein Auftritt von AfD-Landeschefin Frauke Petry in der Leipziger Volkshochschule war von Tumulten begleitet. Die Polizei ermittelt nun wegen Hausfriedensbruch und Notrufmissbrauch. Auf einmal standen sechs Mann, teilweise vermummt, auf, entrollten Plakate und riefen dubiose Losungen, berichtet Tobias Keller, Vorsitzender der AfD-Fraktion im Stadtrat.
Zu der Veranstaltung, auf der Petry über "Familienpolitik und Gendermainstream" sprechen wollte, kamen etwa 40 Personen. Nichts deutete zunächst auf Störer hin. "Auf einmal standen aber sechs Mann, teilweise vermummt, auf, entrollten Plakate und riefen Losungen wie ,Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat'", berichtet Tobias Keller, Vorsitzender der AfD-Fraktion im Stadtrat, welche zu dem Gesprächsabend eingeladen hatte. Laut Polizei wurde auch ein Transparent mit der Aufschrift: "Mein Körper ist mein Körper" gezeigt. "Leuten von uns gelang es, die Gruppe vor die Tür zu drängen", sagt Keller.
Einer passte
 dann auf, dass die Störer nicht wieder reinkommen. Die Polizei wurde 
gerufen. Nachdem die Veranstaltung fortgesetzt wurde, näherte sich eine 
zweite, unauffällige Gruppe dem Saal. Kurz darauf wurde per Notknopf die
 Brandmeldeanlage ausgelöst. "Das Gebäude musste kurzzeitig evakuiert 
werden", sagt Polizeisprecher Alexander Bertram. Als fest stand, dass es
 nirgendwo brennt, hielt Petry ihren Vortrag zu Ende. Gegen 20.30 Uhr 
war die Veranstaltung beendet, so die Polizei, weitere Zwischenfälle 
habe es nicht gegeben. Die Ermittler gehen von insgesamt etwa zwölf 
Personen aus, die den Vortragsabend stören wollten. Deren Identität sei 
aber nicht bekannt, so der Sprecher.
 Die AfD will sich von der 
Aktion nicht beeindrucken lassen. "Sich in vorauseilendem Gehorsam 
abzuducken wäre tödlich für die Demokratie", meint Keller. Auch Siegbert
 Droese, Vorstandsvorsitzender des AfD-Kreisverbandes Leipzig, reagiert 
mit Gelassenheit. "Wir werden ein Stück weit mit so etwas leben müssen",
 sagt er.
