Am Dienstag, den 17. März, kommt Winfried Kretschmann nach Freiburg, um mit SC-Freiburg-Trainer Christian Streich zu plaudern.
Wir meinen: Keine Fankurve für den Abschiebepräsidenten! 
Traurig aber wahr: Unter Grün-Rot läuft die Abschiebemaschinerie wie geschmiert. Ohne das Ja des ersten grünen Ministerpräsidenten im Bundesrat, wäre die Einstufung von Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina als sichere Herkunftsstaaten nicht möglich gewesen. Die Anerkennungsquote aus diesen Ländern war schon zuvor verschwindend gering. Schon das war angesichts der vielschichtigen Diskriminierung insbesondere von Roma auf dem Balkan ein Skandal. Nun aber führt die Einstufung der Länder als sichere Herkunftsstaaten dazu, dass die sorgfältige Prüfung des Einzelfalls, das Kernstück des Asylrechts schlechthin, für Flüchtlinge aus diesen Staaten de facto abgeschafft wurde. Ihre Asylanträge werden fast alle als „offensichtlich unbegründet“ abgekanzelt.
Wer behauptet, die Regelung sei nur symbolisch und habe deshalb keine 
Auswirkung, sagt wider besseren Wissens die Unwahrheit oder ist schlicht
 naiv. Die Tatsache, dass es dieses Jahr überhaupt keinen 
Winterabschiebestopp gab und die Tatsache, dass das Bundesamt für 
Migration und Flüchtlinge sehr wohl bei Klagen gegen abgelehnte 
Asylanträge immer wieder auf die Regelung verweist, zeigt, dass diese 
Gesetzesänderung weitreichende Folgen hat. Das geplante neue 
Aufenthaltsgesetz baut weiter auf der Regelung auf: Gegen Personen, 
deren Asylanträge, auch dank Kretschmann, als „offensichtlich 
unbegründet“ abgelehnt wurden, sollen zukünftig Ausländerbehörden nach 
eigenem Ermessen Aufenthalts- und Einreiseverbote verhängen können.
Kretschmann setzt sich konsequent für schnellere Abschiebungen ein. So 
forderte er Asylschnellverfahren für Menschen aus dem Kosovo. Es ist 
damit zu rechnen, dass in den nächsten Wochen und Monaten eine 
rücksichtslose Abschiebewelle einsetzen wird, die Tausende von 
Geflüchteten aus ihrem sozialen Umfeld reißt. Zentrale Rolle spielt 
dabei die grün-rote Landesregierung mit den von ihr organisierten 
Massen-Deportationen über den Baden-Airpark.
Kretschmann begibt sich also auch nach dem faulen Asylkompromiss in 
Fahrwasser, das nur für Kopfschütteln sorgen kann. Brachte es der grüne 
Freiburger Oberbürgermeister Salomon wenigstens noch über die Lippen, zu
 erklären, so etwas wie die Abschiebung der Freiburger Familie Ametovic 
mit 6 hilfsbedürftigen Kindern, gehe überhaupt nicht, was angesichts 
seiner Verteidigung von Kretschmanns Asylkompromiss für einige etwas 
heuchlerisch anmuten mag, so verhält sich der oberste Grüne selbst hier 
anders.
Zusammen mit Hardliner Innenminister Gall (SPD) verweist er schlicht 
darauf, dass alles formal korrekt verlaufen sei. Das war’s dann für ihn.
 12000 Menschen leben in Baden-Württemberg mit einer Duldung und 
Kretschmann tut nichts dafür, um diesne  Geflüchteten zum Beispiel mit 
einer humanitären Bleiberechtsregelung eine Perspektive hier zu 
schaffen. Vielmehr scheint seine Devise zu sein: Alle abschieben, die 
wir irgendwie legal abschieben können. Das ist das Gegenteil einer 
Flüchtlingspolitik, die von den Bedürfnissen der Menschen ausgeht.
Wir sagen: Abschiebungen ins Elend sind Unrecht und wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zu Pflicht.
Kretschmann aber treibt die Kriminalisierung von Flüchtlingen weiter 
voran. So würden laut dem grünen Ministerpräsidenten 
sicherheitspolitische Interessen verletzt, wenn über Monate eine 
erkennungsdienstliche Behandlung von neu ankommenden Flüchtlingen, 
unterbleibe. Gemeinsam mit seinen häufig wiederkehrenden Aussagen, in 
denen er Geflüchtete als Belastung darstellt, ist das geistige 
Brandstiftung, für die normalerweise die CSU oder Parteien noch weiter 
rechts zuständig sind.
Deshalb: Rote Karte für Kretschmann. Tor auf für ein humanitäres Bleiberecht, insbesondere für Roma Flüchtlinge!
Kommt ab 18.30 Uhr zum Paulussaal (Dreisamstraße 3) und sagt Abschiebe-Kretschmann die Meinung!

