Azubi-Wohnheim wird für Flüchtlinge geräumt

Erstveröffentlicht: 
11.03.2015

Zschopau - Das Jugendwohnheim des Berufsschulzentrums in der Johannisstraße wird geräumt. Ab Montag (16. März) werden dort 60 Asylbewerber untergebracht. Jetzt haben die Bewohner des Wohnheims Post bekommen. Die Stimmung ist angespannt.

 

Es war eine große Überraschung, als Oberbürgermeister Klaus Baumann (63, CDU) die Nachricht vor einer Woche während Stadtratssitzung bekannt gab: Das Jugendwohnheim muss zur Aufnahme von Asylbewerbern wegen der augenblicklich hohen Zuweisung durch die Landesdirektion Chemnitz frei gemacht werden.


In dieser Woche bekamen die Mieter nun Post.


Der Inhalt sorgt für Ärger bei den Bewohnern. Sie müssen sich eine neue Bleibe suchen. In einem Schreiben vom Vermieter heißt es: "Leider müssen wir das Wohnheim in Zschopau vorübergehend anderweitig nutzen, so dass Ihre Unterbringung ab dem 15.03.2015  nicht möglich ist. "

 

In der Johannisstraße sollen 60 Flüchtlinge untergebracht werden. Sie kommen am Montag nach Zschopau.


Für die Auszubildenden des Berufschulszentrums heißt es Koffer packen. Die Vermieter bieten aber an, "für die Unterbringung in einer Pension/Hotel im Umkreis zu sorgen. Die eventuellen Mehrkosten der Übernachtung wird der Landkreis übernehmen."

 

Ein anderes Problem beschäftigt viele Eltern in Zschopau: Einige Azubis sind minderjährig, in Pensionen oder Hotels fehlen Aufsichtspersonen wie in dem bisherigen Jugendwohnheim. 

 

Wie Sprecherin Stefanie John bestätigt, werde derzeit die Betreung der Berufsschüler in Pensionen geprüft.

 

Bei Facebook äußern einige Zschopauer ihre Wut. Auf der Seite "Zschopau sagt Nein zum Heim" schreibt Daniel B. "Ich würde das auf keinen Fall hinnehmen!". 


Jetzt wollen die Zschopauer gegen die Asylpolitik demonstrieren, einen festen Termin gibt es noch nicht.