Dresden. CDU-Politiker aus Dresden haben sich abseits der Öffentlichkeit mit Vertretern der islamkritischen Pegida-Bewegung getroffen und sind dafür bei der Opposition in die Kritik geraten. Grünen-Landeschefin Christin Bahnert warf der Union am Montag vor, Pegida eine Bühne zu bieten. Die CDU werte damit eine Gruppe auf, die „fremdenfeindliche Stimmung macht und vor Gewalt nicht zurückschreckt“.
Am Montag hatte die „Sächsische Zeitung“ davon berichtet, dass 
CDU-Politiker sich seit 28. Januar - dem Zeitpunkt, als Pegida bereits 
gespalten war - wiederholt mit Vertretern der Bewegung trafen. „Ich bin 
irritiert. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass es nicht die Aufgabe 
der sächsischen CDU ist, Menschen, die das demokratische System infrage 
stellen, zu bestärken“, erklärte Bahnert. 
Die Grünen-Chefin 
verwies darauf, dass in den vergangenen Tagen mehrfach Demonstrationen 
von Pegida und ihren Sympathisanten in Aggression umgeschlagen sei: 
„Zuletzt wurde am Freitag in Freital versucht ein Asylbewerberheim zu 
stürmen. In Hoyerswerda gab es in der Nacht zum Freitag einen Anschlag 
auf eine geplante Asylunterkunft.“ 
Drei Pegida-Anhänger nach Berlin eingeladen
Rico
 Gebhardt, Partei- und Fraktionschef der Linken, forderte die 
CDU-Bundeszentrale auf, der „Geisterfahrt ihrer sächsischen 
Parteifreunde“ nicht tatenlos zuschauen. Er erinnerte daran, dass 
Pegida-Anführer Lutz Bachmann Flüchtlinge als „Gelumpe“, „Dreckspack“ 
und „Viehzeug“ bezeichnet hatte. Sachsen stehe mit einem dramatischen 
Anstieg politisch rechtsmotivierter Übergriffe auf 
Flüchtlingsunterkünfte seit Aufkommen von Pegida im Zentrum bundesweiter
 kritischer Beobachtung. 
Laut dem Bericht der „Sächsischen 
Zeitung“ hat der Dresdner CDU-Bundestagsabgeordnete Arnold Vaatz drei 
Pegida-Anhängern zu einem Termin in Berlin verholfen. Sie würden dort 
mit Staatssekretär Friedrich Kitschelt aus dem 
Entwicklungshilfeministerium zusammenkommen. Der sächsische 
CDU-Landtagsabgeordnete Lars Rohwer wird mit den Worten zitiert, man 
müsse konstatieren, „dass Pegida es geschafft hat, die Systemfrage 
wieder auf die Tagesordnung zu setzen“.(dpa)
