Der in Alt-Töplitz wohnende Lukas Franz bewegt sich seit ungefähr drei Jahren in der organisierten Neonaziszene der Landeshauptstadt Potsdam. Erstmals für Antifaschist_innen sichtbar trat er am 25. März 2012 zusammen mit weiteren Potsdamer Neonazis bei einer Neonazikundgebung im Ortsteil Potsdam-Grube, dem Wohnort des Ladenvermieters des Geschäftes „Tønsberg“, auf. Die Kundgebung wurde von Potsdamer Neonazis als Reaktion auf eine Demonstration gegen das „Thor Steinar“-Geschäft in Weißensee organisiert.
Unter den rund 30 Teilnehmenden befanden sich 
neben Lukas Franz, der sich zu diesem Zeitpunkt noch vermummte und eher 
im Hintergrund hielt, auch sein in Alt-Töplitz wohnender Kamerad Philipp Hinzmann. Mit ihnen wohnte außerdem ein wichtiger Teil der organisierten Neonaziszene Potsdams der Kundgebung bei. Neben Gabor Grett, Benjamin Oestreich, Lars Wickner und Patrick Danz nahmen auch Max Seidel, die Brüder Marco und Dennis Helmstedt sowie Tim Borowski an der Kundgebung teil. [1] 
…unterwegs auf Rassist_innen- und Neonazievents…
Borowski besuchte zusammen mit Hinzmann am 17. Oktober letzten Jahres 
eine Bürger_innenversammlung im Oberstufenzentrum in Werder zum 
geplanten Erstaufnahmelager für Geflüchtete in Ferch und fiel dabei 
mehrfach durch störende Zwischenrufe auf.
 Am 25. Oktober 2014 waren beide dann fahnentragend neben Maik Eminger
 und zahlreichen weiteren Neonazis der Gruppierung „Licht und Schatten“ 
bei einer Kundgebung der neonazistischen „Gefangenenhilfe“ in 
Brandenburg an der Havel zu sehen. Durch die tiefe Verstrickung der 
Gebrüder Eminger im Netzwerk des NSU [2], die Integration und 
Führungsposition Maik Emingers in der Potsdamer Szene, der 
„Gefangenenhilfe“ sowie bei „Licht und Schatten“ und die inhaltliche 
Positionierung dieser Veranstaltung, bewerten wir den Auftritt von 
„Licht und Schatten“ in Brandenburg als Statement des 
(Unterstützungs-)Netzwerks der rechtsterroristischen Gruppierung 
„Nationalsozialistischer Untergrund“. Bereits zuvor produzierte die 
„Gefangenenhilfe“ unter anderem ein T-Shirt mit der Parole „Freiheit für
 Wolle“, welches sich auf den im Münchner Prozess Angeklagten Ralf 
Wohlleben bezieht und Geld für diesen einbringen soll. [3]
Am 25. Oktober 2014 waren beide dann fahnentragend neben Maik Eminger
 und zahlreichen weiteren Neonazis der Gruppierung „Licht und Schatten“ 
bei einer Kundgebung der neonazistischen „Gefangenenhilfe“ in 
Brandenburg an der Havel zu sehen. Durch die tiefe Verstrickung der 
Gebrüder Eminger im Netzwerk des NSU [2], die Integration und 
Führungsposition Maik Emingers in der Potsdamer Szene, der 
„Gefangenenhilfe“ sowie bei „Licht und Schatten“ und die inhaltliche 
Positionierung dieser Veranstaltung, bewerten wir den Auftritt von 
„Licht und Schatten“ in Brandenburg als Statement des 
(Unterstützungs-)Netzwerks der rechtsterroristischen Gruppierung 
„Nationalsozialistischer Untergrund“. Bereits zuvor produzierte die 
„Gefangenenhilfe“ unter anderem ein T-Shirt mit der Parole „Freiheit für
 Wolle“, welches sich auf den im Münchner Prozess Angeklagten Ralf 
Wohlleben bezieht und Geld für diesen einbringen soll. [3]
 Neben Christian Helmstedt und Martin Klahr sowie weiteren Potsdamer Neonazis waren auch Olaf Ernst und Lukas Franz,
 beide am Transparent der Neonazipartei „Der III. Weg“, vor Ort. Franz 
trat dieses Mal schon deutlich selbstsicherer auf, war diesmal 
unvermummt, trug das T-Shirt der „Gefangenenhilfe“ und stand im 
Vordergrund. Die meisten der Gruppierung „Licht und Schatten“ 
zuzuordnenden Neonazis trugen dabei T-Shirts der „Gefangenenhilfe“, 
welche als Nachfolgeorganisation der im September 2011 verbotenen 
„Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren 
Angehörige e.V.“ gehandelt wird. [4]
Neben Christian Helmstedt und Martin Klahr sowie weiteren Potsdamer Neonazis waren auch Olaf Ernst und Lukas Franz,
 beide am Transparent der Neonazipartei „Der III. Weg“, vor Ort. Franz 
trat dieses Mal schon deutlich selbstsicherer auf, war diesmal 
unvermummt, trug das T-Shirt der „Gefangenenhilfe“ und stand im 
Vordergrund. Die meisten der Gruppierung „Licht und Schatten“ 
zuzuordnenden Neonazis trugen dabei T-Shirts der „Gefangenenhilfe“, 
welche als Nachfolgeorganisation der im September 2011 verbotenen 
„Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren 
Angehörige e.V.“ gehandelt wird. [4]
 Am 17. Dezember 2014 nimmt Lukas Franz an einem rassistischen 
Fackelmarsch in Oranienburg teil. Die von “besorgten” Bürger_innen 
angemeldete Demonstration wurde durch die örtlichen NPD-Strukturen 
getragen. Die Ordner_innen waren, neben etlichen weiteren 
Teilnehmer_innen, organisierte Neonazis und auch der Lautsprecherwagen 
wurde durch die NPD zur verfügung gestellt. Unter den Neonazis waren 
mehrere Personen aus dem Umfeld von “Licht und Schatten”, welche ein 
Transparent und Schilder der von ihnen organisierten neonazistischen 
Kampagne “Ein Licht für Deutschland” mitführten. Ganz vorne mit dabei: 
Lukas Franz. Er trug während des gesamten Abends das Transparent.
Am 17. Dezember 2014 nimmt Lukas Franz an einem rassistischen 
Fackelmarsch in Oranienburg teil. Die von “besorgten” Bürger_innen 
angemeldete Demonstration wurde durch die örtlichen NPD-Strukturen 
getragen. Die Ordner_innen waren, neben etlichen weiteren 
Teilnehmer_innen, organisierte Neonazis und auch der Lautsprecherwagen 
wurde durch die NPD zur verfügung gestellt. Unter den Neonazis waren 
mehrere Personen aus dem Umfeld von “Licht und Schatten”, welche ein 
Transparent und Schilder der von ihnen organisierten neonazistischen 
Kampagne “Ein Licht für Deutschland” mitführten. Ganz vorne mit dabei: 
Lukas Franz. Er trug während des gesamten Abends das Transparent.
…bei der „Sportgemeinschaft Töplitz 1922 e.V.“…
 Wenn Franz sich nicht auf 
Neonaziveranstaltungen herumtreibt, dann spielt er Fußball in der 
zweiten Männer-Mannschaft der „SG Töplitz 1922 e.V.“ Auf einem auf der 
Vereinsseite präsentierten Mannschaftsfoto ist er mit einem T-Shirt der 
neonazistischen Bekleidungsmarke „Thor Steinar“ zu sehen, an dem sich 
offenbar niemand im Verein zu stören scheint. [5] Anhand dieses Fotos 
gehen wir davon aus, dass sein politische Verortung im Verein nicht 
gänzlich unbekannt ist. Wenn dem nicht so ist, sind wir auf die 
Reaktionen des Vereins gespannt und hoffen auf eine entsprechend klare 
Linie.
Wenn Franz sich nicht auf 
Neonaziveranstaltungen herumtreibt, dann spielt er Fußball in der 
zweiten Männer-Mannschaft der „SG Töplitz 1922 e.V.“ Auf einem auf der 
Vereinsseite präsentierten Mannschaftsfoto ist er mit einem T-Shirt der 
neonazistischen Bekleidungsmarke „Thor Steinar“ zu sehen, an dem sich 
offenbar niemand im Verein zu stören scheint. [5] Anhand dieses Fotos 
gehen wir davon aus, dass sein politische Verortung im Verein nicht 
gänzlich unbekannt ist. Wenn dem nicht so ist, sind wir auf die 
Reaktionen des Vereins gespannt und hoffen auf eine entsprechend klare 
Linie.
…und sonst so?
Im Fall Fabian Klennert, der der neonazistischen 
Hooligangruppierung „Crimark“ zugeordnet werden kann, hat sich seit 
unserer Veröffentlichung vom April 2013 nichts getan. [6] Klennert, 
regelmäßig Gast im Jugendclub „Treffpunkt Fahrland“, der seit 2012 im 
Fußballverein aktiv ist, spielt mittlerweile sogar für die erste und 
zweite Männer-Mannschaft. [7] Somit stellt sich die „Sportgemeinschaft 
Bornim 1927 e.V.“ in eine Reihe mit den anderen Potsdamer Sportvereinen,
 die nicht gewillt sind, eindeutige Konsequenzen gegenüber ihren 
Neonazis zu ziehen.
„Potsdam bewegt“ sich weiterhin nicht
Mario Schober, Thomas Pecht, Patrick Bünsch, Fabian Klennert und jetzt 
Lukas Franz. Die Liste der Neonazis in Potsdamer Sportvereinen wird 
vermutlich auch im Jahr 2015 noch länger werden. Klar herauszustellen 
bleibt: Die aktiven Neonazis sind keine Mitläufer_innen, sondern fest 
verankert und engagiert in der Neonaziszene. Sie unterstützen zutiefst 
neonazistische Organisationen und Gedanken und sind wie im Fall von 
Lukas Franz an der aktiven Verbreitung und Aufrechterhaltung dessen 
beteiligt. Wer solche Menschen in den Sportvereinen akzeptiert, lässt 
Platz für menschenverachtende Ideologien und unterstützt, dass Neonazis 
sich frei und „normal“ bewegen können. Eine antirassistische 
Grundposition kann so nicht bezogen werden. Es scheint beim Thema 
Neonazis im Sport weiterhin klar: „Potsdam bewegt“ sich nicht.
[1] http://arpu.blogsport.eu/2012/04/12/neonazis-unter-alt-neuem-namen-die-sektion-potsdam/
[2] http://gamma.noblogs.org/archives/1105
[3] Vgl. http://www.tagesschau.de/inland/nsu-104.html und http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2014/10/26/rechtsextreme-gefangenenhilfe-demonstriert-in-brandenburg-an-der-havel_17355
[4] http://www.inforiot.de/80-neonazis-jammern-in-brandenburghavel/
[5] http://www.sg-toeplitz.de/fussball/2mannschaft/index.php
[6] http://arpu.blogsport.eu/2013/04/08/potsdamer-neonazis-auch-2013-sportlich/
[7] http://www.sg-bornim.de/
Bild 1: Lukas Franz, dritter von rechts mit Kapuze und Sonnenbrille, am 25. März 2012 auf einer spontanen neonazistischen Kundgebung in Grube
Bild 2: Maik Eminger hält am 25. Oktober 2014 in Brandenburg an der Havel bei der Kundgebung der neonazistischen „Gefangenenhilfe“ eine Rede. Links neben ihm steht Tim Borowski, rechts daneben Philipp Hinzmann
Bild 3: Lukas Franz, links, am Transparent “Freiheit für alle Nationalisten” der neonzistischen Partei “Der III. Weg” am 25. Oktober 2014 in Brandenburg an der Havel.
Bild 4: Lukas Franz trägt das Transparent “Wir für Deutschland gegen Überfremdung” der neonazistischen Kampagne “Ein Licht für Deutschland” am 17. Dezember 2014 in Oranienburg.
Bild 5: Lukas Franz in der ersten Reihe linksaußen auf dem Mannschaftsfot der 2. Mannschaft der „SG Töplitz 1922 e.V.“ mit Thor Steinar T-Shirt.
Bilder mit Bildunterschriften: https://linksunten.indymedia.org/de/node/135804
Artikel auf der AR_P//U-Website mit allen Bildern und Bildunterschriften: http://arpu.blogsport.eu/2015/02/25/lukas-franz-organisierter-neonazi-in...
Antifaschistische Recherche_Potsdam//Umland

