Verwaltungsfachhochschule nun auch Asylunterkunft Von Martin Fischer
 Dresden. Sachsen fordert angesichts der sprunghaft steigenden 
Asylbewerberzahlen aus dem Kosovo ein deutliches Zeichen. "Wichtig ist 
ein klares und unmissverständliches Signal in Richtung Kosovo, dass 
Asylanträge von dort hier keine Chance haben", sagte gestern 
Innenminister Markus Ulbig (CDU). Zuvor hatte er mit seinen 
Ministerkollegen aus den anderen Bundesländern in einer Telefonkonferenz
 über die Lage beraten. Dabei habe der Bund eine schnellere Abwicklung 
der Verfahren zugesagt. Über die Einstufung des Kosovo als sicheres 
Herkunftsland, wie von Sachsen gefordert, wurde keine Einigung erzielt. 
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge müsse so schnell wie möglich
 über Asylanträge entscheiden. "Und wir werden konsequent die 
Ausreisepflicht durchsetzen", sagte Ulbig. "Nur wenn schnell abgelehnte 
Rückkehrer im Kosovo eintreffen, entsteht dort ein klares Bild." In 
diesem Jahr wurden allein im Januar mit 470 Antragstellern aus dem 
Kosovo schon mehr als halb so viele wie im gesamten Vorjahr registriert.
 Bei der Aufnahme von Flüchtlingen muss Sachsen weiter improvisieren. 
Zeitweilig bis zu 250 Betroffene würden nun auch in der Mehrzweckhalle 
der Verwaltungsfachhochschule in Meißen untergebracht, teilte die 
Landesdirektion Dresden mit. "Derzeit laufen die Vorbereitungen auf 
Hochtouren, um soziale Betreuung, Wachdienst und Verpflegung über die 
hiesige Kantine sicherzustellen." Aufgrund des außerordentlich hohen 
Zustroms von Asylbewerbern seien die Kapazitäten der Erstaufnahme 
vollständig ausgelastet. Dies betreffe die Einrichtungen in Chemnitz, 
die Außenstellen Schneeberg und Görlitz sowie die zu diesem Zweck 
gemieteten Objekte.
