Ungarn wird seit dem Jahr 2010 von der nationalistischen und zum Teil völkischen Fidesz Partei regiert. Eine der ersten Handlungen der Fideszregierung war die Einschränkung der Pressefreiheit. Im Juni 2014 betonte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán, dass Ungarn eine illiberale Demokratie werden solle.
23.2.: Film: Zwischen allen Stühlen – Lebenswege des Karl Pfeifer
 Fidesz und die extrem rechte Partei Jobbik stehen sich ideologisch 
nahe, während sie politisch um einen zwischen beiden Parteien 
schwankenden Wähleranteil konkurrieren. In vielen lokalen Verwaltungen 
arbeiten die beiden eng zusammen. Die Agitation gegen Roma verschärft 
sich und in vielen Schulen herrscht Segregation. Die Regierung fördert 
Geschichtsfälschung, wie das auch das Denkmal, das an die deutsche Besatzung Ungarns erinnern soll, zeigt.
 
 Diese Regierung – die im Parlament über eine zwei-Drittel Mehrheit 
verfügt – hat viele soziale Rechte drastisch eingeschränkt. Heute leben 
mehr als 30 Prozent der Einwohner in Armut. Von allen EU Staaten ist die
 soziale Ungleichheit nur in Bulgarien, Rumänien und Griechenland 
größer. Einige ungarische Wissenschaftler sehen Ungarn als 
„postkommunistischen Mafiastaat“, der nur die Interessen einer kleinen 
Schicht wahrnimmt, die sich auf Kosten der Armen bereichert.
 
 
Der Journalist Karl Pfeifer wird die Entwicklungen der letzten Jahre in 
Ungarn analysieren und mit Euch diskutieren. Er lebt und arbeitet in 
Wien. Er floh 1938 vor den Nazis aus Österreich nach Ungarn und von dort
 1943 mit weiteren 50 Jugendlichen nach Palästina. Er beschäftigt sich 
seit vielen Jahren mit dem Wiedererstarken von Antisemitismus und 
Antiziganismus in Europa. In Wien gehört er dem Kuratorium des 
Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands (DÖW) an und 
recherchiert dort zu neonazistischen Bewegungen. Er war jahrelang 
Redakteur der „Gemeinde“, des Organs der Israelitischen Kultusgemeinde 
in Wien, und Korrespondent des israelischen Radios.
 
Vortrag und Diskussion mit Karl Pfeifer
Montag, 2. März um 19.30 Uhr
Uni Freiburg: KGI, HS 1098
Wir bedanken uns für die finanzielle Unterstützung durch: ver.di Stuttgart und dem Jungen Forum der DIG Freiburg.
Antifaschistische Initiative Freiburg
http://www.aif.blogsport.de/

