800 Polizisten im Einsatz / Festnahmen auf beiden Seiten / 2000 Pegida-Anhänger in Dresden auf der Straße
Von jens Rometsch, Roland Herold und Frank Döring
 Leipzig/Dresden. Obwohl es ein Demo-Verbot für das 
Legida-Bündnis gab, kam es gestern Abend in der Leipziger City zu 
Tumulten und Jagdszenen. Anhänger von Legida und Linksautonome griffen 
sich gegenseitig an. Es kam zu Schlägereien, Flaschen wurden geworfen. 
Die Polizei hatte 800 Beamte im Einsatz. Sie nahmen mehrere Randalierer 
auf beiden Seiten in Gewahrsam. Bei den Auseinandersetzungen wurden 
mehrere Personen verletzt, darunter mindestens ein Polizist.
 Ungeachtet des Verbotes versuchten 200 Personen aus dem Legida-Lager, 
darunter viele Hooligans, eine Kundgebung auf dem Augustusplatz 
abzuhalten. Die Polizei löste die illegale Versammlung unter Androhung 
von Ordnungsgeldern auf und eskortierte die Teilnehmer zum Hauptbahnhof.
 Dabei wurden sie von Linksautonomen attackiert. Die Sicherheitskräfte 
mussten eine Blockade von 1000 Legida-Gegnern beenden. Leipzigs OBM 
Burkhard Jung (SPD) hatte zuvor die Entscheidung der Versammlungsbehörde
 verteidigt, die Legida-Demonstration auf dem Innenstadtring zu 
untersagen. Die Regel sei, dass der Erstanmelder bevorzugt wird - und 
das sei die Demonstration "Willkommen in Leipzig". 
Wäre Legida Erstanmelder gewesen, hätte dieser Aufmarsch den Vorzug bekommen müssen, betonte Jung. Nachdem die Polizeidirektion ihm am Wochenende mitgeteilt habe, dass lediglich 800 anstelle der angeforderten 3300 Polizisten für die Montagabend angemeldeten Veranstaltungen abkommandiert würden, sei die Entscheidung klar gewesen. Das Legida-Organisationsteam hatte im Laufe des Tages erklärt, keine Rechtsmittel gegen das Demo-Verbot einzulegen. Die Bewegung bereite stattdessen den nächsten "Abendspaziergang" am 16. Februar vor.
Nach der Spaltung ihrer Führungsspitze hat Pegida gestern Abend in 
Dresden nach Polizeiangaben 2000 Menschen auf die Straße gebracht. Zur 
ersten Kundgebung nach dem Ausscheiden von Ex-Sprecherin Kathrin Oertel 
aus dem Pegida-Organisationsteam kamen aber deutlich weniger Anhänger 
vor die Frauenkirche als zuletzt. Am Sonntag vor zwei Wochen hatten die 
selbsternannten Patrioten gegen die Islamisierung des Abendlandes noch 
mehr als  17 000 Menschen in Dresden mobilisieren können.
