Schaffen wir zwei, drei, viele Rojavas! Kobanê ist frei! Es lebe Rojava!
Am 26.1.2015 wurden die Banden des „Islamischen Staates“ aus der Stadt Kobanê in der nordsyrischen autonomen kurdischen Region Rojava vertrieben. Seit September 2014 hatte der IS Kobanê angegriffen und für Wochen zu großen Teilen eingenommen. Die kurdischen Kampfeinheiten YPG und YPJ sowie PKK haben mit Unterstützung Kobanê vom IS-Terror befreit.
Die kurdischen Kämpfer*innen haben unseren größten Respekt. Als Einzige 
stellen sie sich dem mörderischen IS entgegen, der alle abschlachtet, 
die sich ihm nicht unterwerfen. In Kobanê haben sie dem IS seine erste 
große Niederlage beigebracht. 
Rojava?
Kobanê liegt in der Mitte der kurdischen Region Rojava in Nordsyrien an 
der Grenze zur Türkei. In Rojava hat die Bevölkerung 2011 ein 
selbstverwaltetes Gesellschaftsmodell auf der Grundlage von Freiheit 
und Gleichberechtigung ins Leben gerufen: Basisdemokratische Strukturen 
und gewählte Räte bestimmen die Politik. Verschiedene Religionen, 
Ethnien und Minderheiten leben gleichberechtigt miteinander.
Im Zentrum von Rojava steht die basisdemokratische Selbstverwaltung.
Das heißt, die Menschen haben sich von unten organisiert. Jede Straße 
verfügt über eine eigene Versammlung, wo die Nachbarn zusammenkommen und
 darüber diskutieren, wie sie ihr Zusammenleben gestalten wollen. Aus 
jeder Versammlung gibt es eine Verantwortliche, die die Entscheidungen 
in die Versammlungen der nächsthöheren Ebene trägt – im Stadtteil, in 
der Stadt usw. So wurde innerhalb kurzer Zeit eine ganze Region 
politisiert. Die Menschen denken mit, treffen Entscheidungen und handeln
 sie solidarisch miteinander aus. Besonders emanzipatorisch und 
fortschrittlich sind für uns die Frauenrechte und die 
Flüchtlingspolitik.
Das Projekt Rojava ist eine große Hoffnung, nicht nur für die Menschen 
der Region, sondern für alle, die ein basisorientiertes 
Gesellschaftsmodell dem hiesigen „Normalzustand“ mit Rassismus, Sexismus
 und kapitalistischer Verwertungslogik vorziehen. Wir wollen auch hier 
eine andere Politik, die sich nicht an der Marktlogik orientiert, 
sondern an den Bedürfnissen der Menschen!
Rojava braucht unsere Solidarität!
Der Sieg von Kobanê ist ein Sieg der Menschlichkeit. Es ist ein Sieg 
aller Kräfte, die für eine gemeinsame und demokratische Zukunft in 
Rojava und im ganzen Nahen Osten eintreten. Doch der IS mordet weiter 
und bedroht auch Rojava in Syrien und das jesidische Shingal im Irak. 
Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht. Tausende Frauen und 
Mädchen sind noch immer versklavt. Der IS beansprucht mit seiner 
Ideologie ein Großkalifat, das die Gebiete der Staaten Syrien, Irak, 
Libanon und Israel umfassen soll. Seit Mitte Januar wird die Stadt 
Haseke im Kanton Cezire von der Syrischen Armee angegriffen.
Die Befreiung von Kobanê war nur die erste Etappe.
Jetzt geht es darum, die ganze Region von den Banden des IS zu befreien.
 Kobanê ist zu einem großen Teil zerstört. Es braucht Hilfe für die 
Flüchtlinge und den Wiederaufbau der Stadt.
Wir fordern mit den Menschen von Rojava:
- Die Anerkennung von Rojava als demokratisches Gesellschaftsmodell!
- Die Türkei muss die Unterstützung für den IS beenden!
- Die Errichtung eines Hilfskorridors für Rojava – für humanitäre Hilfe und den Wiederaufbau der Infrastruktur!
- Das PKK-Verbot in Deutschland muss aufgehoben werden!
+++ Kobanê ist befreit +++ Der IS ist besiegbar +++ Solidarität mit Rojava muss weitergehen! +++
DEMO: Samstag, 21. Februar 2015 - 13.00 Uhr - Leibnizplatz (Bremen)
Kurdistan Solidaritätskomitee Bremen
sokubremen.wordpress.com


